Der FUSS e.V. Fachverband Fußverkehr Deutschland ist vorrangig umwelt- und verkehrspolitisch orientiert. Seine Schwerpunkte sind die Reduzierung von Verkehrsunfällen mit Personenschaden und die Verminderung der verkehrsbedingten Krankheiten. Der Zugang zu den Themen "Wandern" und "Wanderwege" erfolgt über die Zielvorstellung, eine möglichst umwelt-, sozialverträgliche und nachhaltige Mobilität erreichen zu wollen. Innerhalb des Umweltverbundes im Freizeitverkehr (Fuß / Rad / Skater / Boot / Bahn / Bus) steht uns das Wandern natürlich besonders nahe; aufgrund der negativen Umwelt- und Klimawirkungen des Fernverkehrs hat die Naherholung höchste Priorität.
FUSS e.V. war an verschiedenen kleineren und auch umfangreicheren Wanderwege-Projekten beteiligt, arbeitet konzeptionell an der Verbesserung des Wegenetzes und führt in kleinem Umfang auch geführte Wanderungen durch. Dies kann hier nur beispielhaft erläutert werden:
Vom FUSS e.V. NRW und dem Sauerländischen Gebirgsverein SGV wurde 1989/90 eine Konzeption für einen IBA-Wanderweg im Ruhrgebiet erarbeitet und umgesetzt. An diesem Konzept waren zwei Dinge neu: Zum einen verläuft der Wanderweg durch ein auf den ersten Blick für Wanderungen nicht attraktiv erscheinendes Industriegebiet, zum anderen wurde grösster Wert auf die ÖV-Anbindungen gelegt. Das Konzept hat sich bewährt, dieser Wanderweg wird heute mit viel Erfolg beworben.
Zur Absicherung des wiedereröffneten Bahnhofes Dannenwalde nördlich von Berlin wurde ein Wander-Routen-Netz rund um den Bahnhof entwickelt. FUSS e.V. führte für den zwischen 1994 und 1996 in einem Konversionsgebiet neu angelegten etwa 12 Kilometer langen Rundwanderweg die kartographische Erfassung durch und erstellte für die eigenständige Bewerbung dieses Wanderweges Materialien für Wanderer und ganz speziell auch für Schüler-, Jugend- und Erwachsenengruppen. Der Wanderweg liegt im neu eröffneten Naturpark Stechlin-Ruppiner Land und die bahnmäßige Anbindung wurde von Jahr zu Jahr verbessert. Im Jahr 2002 wurde zur 125. Jahrfeier des Bahnhofes zusammen mit dem Verein Umweltbahnhof Dannenwalde e.V. und der Gemeinde eine Mappe mit 15 Wanderungen vom und zum Bahnhof herausgegeben, die auch 2003 (mit neuen Fahrplänen) erhältlich ist.
Auf Anregung des FUSS e.V. Brandenburg wurde Ende 1999 eine Untersuchung über die Integrierte Bahnhofs- und Reisegebietsentwicklung im Naturpark Uckermärkische Seen abgeschlossen. In diesem Zusammenhang konzipierte der FUSS e.V. auch das Wanderwegenetz und die Verknüpfungen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in dieser Region. Das Konzept soll im Zusammenhang mit der Naturpark-Gesamtkonzeption und in einem Gemeinschaftsprojekt zum Thema Europawanderweg E 10 umgesetzt werden.
Mit gleicher Zielsetzung bemühte sich der Verband 2002/2003 zusammen mit Kooperationspartnern um die Absicherung eines Wanderwege-Hauptnetzes um den Ballungsraum Berlin (66-Seen-Rundwanderweg, E 10 in West- und Ostvariante und E 11) durch Verankerung auf allen Planungsebenen und die schrittweise praktische Routenfestlegung und Beschilderung (E 10, E 11) in Brandenburg. Es ist gelungen, diese drei überregionalen Hauptwanderwege in das im Februar 2003 von der Landesregierung beschlossene Integrierte Verkehrskonzept IVK 2002 zu verankern und die genaue Wegeführung ist mit den Kreisen und Ämtern weitestgehend abgesprochen.
Zusammen mit dem Tourismusverband Ruppiner Land wurde die Konzeption für einen Ruppiner-Land-Rundwanderweg entwickelt. Für diesen sind nur noch wenige Wegeteile nicht definitiv festgelegt und die Markierung soll 2003 noch beginnen. Der gesamte Weg soll 2004/05 in die Bewerbung gehen.
Eine Förderung durch das Umweltbundesamt UBA und das Umweltbundesministerium BMU ermöglichte das Projekt "Förderung nachhaltiger Mobilität im Freizeitverkehr durch Anregung einer bundesweiten Optimierung der ÖPNV-Anbindungen von Fernwanderwegen." Im Rahmen dieses Projektes wurden allgemeine Qualitätsstandards für die Vernetzung von Wanderwegen und öffentlichen Verkehrsmittel entwickelt und sofort modellhaft am Weitwegewandernetz der Länder Brandenburg und Berlin umgesetzt. Ab Mitte April steht das Projektergebnis als Serviceleistung "Ein Ausgeh-Modell" allen zur Verfügung, die sich für das Wandern im Umweltverbund interessieren:
www.wander-bahnhoefe-brandenburg.de
FUSS e.V. arbeitet seit einigen Jahren an der Zusammenstellung von Qualitätsstandards für Wanderwege im Flachland und in der Nähe von Städten und Ballungsräumen, die im Sinne einer zukunftsfähigen Mobilität an die Bahn- und Busverbindungen angeschlossen sind. Der derzeitige Diskussionsstand der "Empfehlungen für Wanderwege" steht einem interessierten Publikum zur Verfügung.
Am 18. und 19.Juni 2001 führte die Gesellschaft für Politische Bildung in Koopperation mit dem FUSS e.V. in der Frankenwarte in Würzburg die Fachtagung "Wanderwegenetze - Infrastruktur für den sanften Tourismus und eine zukunftsfähige Mobilität" durch. Am 28. und 29. November 2002 fand in der Frankenwarte in Kooperation mit dem Verband Deutscher Gebirgs- und Wandervereine e.V. (VDGWV), den NaturFreunden Deutschlands und FUSS e.V. ein Workshop: "Wandern in Deutschland" zum Abschluss des Internationalen Jahres des Ökologischen Tourismus statt.
FUSS e.V. gehört seit 2002 zum Fachbeirat des Projektes "Wanderbares Deutschland", ein Projekt des Deutschen Tourismusverbandes (DTV) in Kooperation mit dem Verband Deutscher Gebirgs- und Wandervereine e.V. (VDGWV), gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi). Ziel des Projektes ist die Koordinierung von überregional bedeutsamen Wanderwegen und die Erstellung von innovativen Informationshilfen zur Förderung von Qualität und Vermarktung des Produktes "Wandertourismus in Deutschland" (Qualitätsoffensive, Umsetzungsleitfaden, Internetpräsentation).
FUSS e.V. tritt nicht als Wander-Reiseveranstalter auf, führte aber unter dem Begriff "wandern+wundern" fußläufige Begegnungen mit der Natur, der Kultur und der Kunst durch. Es waren Themen-Wanderungen (z.B. Naturzerstörung durch Militär, Touristik usw.); Lesungen; naturkundliche Führungen oder es wurden kulturelle Orte (z.B. Galerien, Töpfereien usw.) oder kulturelle Veranstaltungen (Musik im Wald, Ausstellungen oder Konzerte in Dorfkirchen am Weg, usw.) besucht. Die An- und Abreise erfolgte grundsätzlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln, teilweise begann das "Wundern" bereits im Zug (z.B. Fahrgastlesungen, Kleinkünstler).
Im Mai 2001 hat sich innerhalb des FUSS e.V. der "Fachausschuss Wanderwege, wandern und spazierengehen" satzungsgemäß konstituiert. Seine Aufgabe ist die Beratung und fachliche Unterstützung des FUSS e.V. in folgenden drei Themenbereichen:
In den Fachausschuss können jederzeit weitere Mitglieder aufgenommen werden. Die Mitarbeit ist nicht an eine Verbandsmitgliedschaft gebunden.
Zur Zeit gibt es folgende Veröffentlichungen, die Sie in unserem Online-Shop in der Rubrik Broschüren > Fußverkehr - Wandern bestellen können:
Weitere Informationen sind in Vorbereitung. Mit Regionalbezug gibt es derzeit als Beispiel für die Bewerbung von Wanderrouten:
Stand: März 2003