Der Fachverband Fußverkehr Deutschland Fuss e.V., der das Fußgängerüberwegeprogramm in Berlin seit Anfang an unterstützt hat, bedankte sich beim Senat, der Senatsverwaltung und bei den Bezirken für ihr kontinuierliches Vorgehen bei der Anlage von Zebrastreifen.

Nach Bernd Herzog-Schlagk, Bundesgeschäftsführer vom Fuss e.V., ist der „alte Zebrastreifen noch immer in sehr vielen Fällen die angemessene Antwort auf die Frage, wie Fußgänger sicher und komfortabel die andere Straßenseite erreichen können.“ (1)

Fußgängerüberwege vermindern die Wartezeiten der Fußgänger vor der Querung, geben ihnen einen eindeutigen Vorrang und beeinflussen die Fahrweise in der Straße positiv, wenn sie korrekt angelegt werden. Die Bundeshauptstadt ist nach Ansicht des Verbandes in dieser Fragestellung in Deutschland ein „Vorreiter“. Laut Herzog-Schlagk ist es bedauerlich, wie zögerlich andere Städte trotz der hervorragenden Erfahrungen in Berlin mit der Einrichtung von Fußverkehrs-Querungsanlagen umgehen.

Die Lobby der Fußgänger wünscht sich die intensive Fortführung des Programmes im Zusammenhang mit weiteren Gehwegvorstreckungen und Mittelinseln, da seit vielen Jahren wissenschaftlich unumstritten ist, dass die Anzahl der Überquerrungsanlagen in einer Stadt einen zentralen Einfluss auf die gesamte Verkehrssicherheit hat. (2) So wird immer wieder darauf hingewiesen, dass Fußgängerüberwege sicherer sind, sobald sie häufig und systematisch angewendet und damit zu den ortsüblichen Entwurfselementen werden.

Der Verband wünscht sich darüber hinaus, dass die Markierung konsequent auch über die Radwege geführt wird, so wie es die Einrichtungsempfehlungen in Berlin vorsehen. Da häufiger Unfälle mit Radfahrerinnen und Radfahrern und Kraftfahrzeugen an Fußgängerüberwegen geschehen, hält er eine Verankerung der Sicherung auch des querenden Radverkehrs in Deutschland für notwendig. Straßenbahnen sollten nicht generell ein Hinderungsgrund für die Einrichtung darstellen, sondern in das Sicherungssystem baulich einbezogen werden.

 

Anmerkungen im Text:

  1. Alt: Die Trittsteine in Pompeji 79 n.Chr. gelten noch immer als Ursprung für die Idee. In Deutschland wurden der erste Zebrastreifen erst im Jahr 1952 im Ostteil von Berlin eingerichtet.
  2. z.B. Apel,D./Kolleck,B./Lehmbrock,M.: Stadtverkehrsplanung, Teil 4, Verkehrssicherheit im Städtevergleich, Berlin 1988

 

Pressemitteilung des
Fuss e.V. Fachverband Fußverkehr Deutschland
vom 9.1.2014

 

 

Pressemitteilung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt