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Was der FUSS e.V. will

Politik / Förderung Fußverkehr allgemein

Unsere verkehrspolitischen Forderungen, Ziele und Positionen finden Sie hier auch im PDF-Format (18 Seiten, DIN A4 quer)

 

ProblemZieleForderungenPositionen
Fußgänger werden leider meist nur unzureichend als „vollwertige“ Verkehrsteilnehmer angesehen.Fußgänger werden als bedeutende Verkehrsteilnehmer wahrgenommen.Das Bundesverkehrsministerium legt bis zum … Strategien für den Fußverkehr vor. Fast alle Menschen legen mindestens einen Teil ihrer Wege zu Fuß zurück. Fußgänger gehören zu den wichtigsten Verkehrsteilnehmer/innen und müssen bei der Verkehrsinfrastruktur besonders berücksichtigt werden.
Kommunen können bei Verkehrsregelung und Entwurf von Ortsdurchfahrten (B-, L- bzw. S- und K-Straßen) oft nicht ausreichend mitreden, besonders wenn Bund, Länder oder Kreise Baulastträger sind. Mehr Mitsprache für Kommunen bei Verkehrsregelung und -infra­struktur­gestaltung von Ortsdurchfahrten.Über Straßenraumgestaltung sowie Verkehrsregelungen an Ortsdurchfahrten entscheidet der Baulastträger im Einvernehmen mit der Kommune. Dabei sollen fußgängerfreundliche Standards aufgezeigt und möglichst umgesetzt werden.Kommunen sollen bei der Straßengestaltung und dem Betrieb von Ortsdurchfahrten mehr mitbestimmen können, weil diese Straßen nicht alleine dem überörtlichen Verkehr, sondern auch örtlichen Funktionen wie fußläufige Erschließung, Aufenthalt, Versorgung und nicht zuletzt dem Wohnen dienen.
Innerörtliche Fußwege werden häufig mit Umwegen und baulichen oder zeitlichen Unterbrechungen (z.B. Ampelwartezeiten) geführt, weil dem Fahrzeugverkehr Priorität eingeräumt wird.Innerörtliche Fußwege sollen die kürzeste Verbindung sein und möglichst geringe Umwege oder Wartephasen aufweisen.Jede Wegeeinmündung oder Straßenkreuzung ist eine Querungsstelle. Hier und an anderen Stellen mit besonderem Querungsbedarf sind direkt in der Fußverkehrsrelation gelegene geeignete Querungshilfen, möglichst mit Bevorrechtigung, anzubieten.Fußgänger/innen sind nicht nur umwegempfindlich und verletzlich, sondern auch die orts- und umweltverträglichsten Verkehrsteilnehmer. Engmaschige und komfortable Fußwegenetze sind die wichtigste Voraussetzung für einen leistungsfähigen Fußverkehr.
Auf dem Land ist die Fortbewegung ohne Auto immer weniger gegeben, insbesondere wenn Fußwegeverbindungen und ÖPNV-Angebote ausgedünnt werden.Es sollte auch auf dem Land möglich sein, viele Wege ohne Auto zurückzulegen.Engmaschige Fußwegenetze und geeignete ÖPNV- Anbindungen sollten auch auf dem Land gesichert werden.Ländliche Gebiete brauchen ähnliche Standards für den Fußgänger wie verdichtete Räume.
Bei Ortsumgehungen und Ortsdurchfahrten werden die Belange des Fußgängers oftmals vernachlässigt.Dorfstraßen, nicht zuletzt die Ortsdurchfahrten sind baulich, gestalterisch und betrieblich auf die Belange des Fußverkehrs mit auszurichten.Die Dorfentwicklung sollte auch beim Bau von Umgehungsstraßen und den Ausbau von Ortsdurchfahrten die Belange des Fußgänger mit höchster Priorität berücksichtigen.Eine förderliche Dorfentwicklung wird maßgeblich vom Fußgänger gestützt.
Gehen gilt vor allem als Fortkommen von einem Ort zum anderen. Kommunikation und Aufenthaltsqualität kommen in der Wahrnehmung zu kurz. Gehwege und Wegenetze werden so gestaltet, dass man sich gern dort aufhält und auch längere Zeit dort aufhalten kann. Gehwege sind so bemessen, dass mehrere Personen bequem nebeneinander gehen können. In regelmäßigen Abständen sollten Bänke oder andere Sitz-/Anlehn-Elemente stehen. Wo nötig, ist für Regenschutz oder Toiletten zu sorgen.Gehen belebt die Stadt und das Dorf in vielfältiger Weise. Es ist im Verkehrsgeschehen eine Kommunikation auf Augenhöhe.
Die Stadt und Verkehrsplanung berücksichtigen die Belange des Fußverkehrs oftmals nur unzureichend. Fußverkehrsbelange werden auf allen Ebenen selbstverständlich in die Verkehrsplanung einbezogen und bei Abwägungen mit besonders hoher Gewichtung berücksichtigt.Die Förderung von Verkehrsprojekten müssen an einen differenzierten Nachweis zur Verbesserung des Gehens und ggf. Verweilens geknüpft werden.Der FUSS e.V. fordert an der Entwicklung aller fußverkehrsrelevanten Normen und Richtlinien maßgeblich beteiligt zu werden.
Noch längst nicht überall gibt es gut leserliche Wegweiser bzw. Orientierungshilfen für den Fußverkehr, wie sie für den Autoverkehr selbstverständlich sind.Fußwege und Erreichbarkeitsziele für den Fußgänger sind qualitätsvoll auszuschildern.Wegweiser für Fußgänger müssen die Standards der entsprechenden FGSV- Regelwerke erfüllen. Sie unterscheiden Nah- und Fernziele, sind gut sichtbar – z. B. auch in für Rollstuhlfahrer geeigneter Höhe - angebracht und so beschriftet, dass sie auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen leicht zu lesen sind. Wegweiser für Fußgänger/innen sind auch für Ortskundige sinnvoll, weil sie das Zufußgehen aufwerten. Wegweisung für den Fußverkehr muss Standard in allen Kommunen werden, ebenso (digitale) Fußverkehrspläne.
„Autogerecht“ gestaltete Sackgassen-Siedlungen oder schwer zu überwindende Verkehrstrassen unterbrechen ein sinnvolles Fußwegenetz. Solche Fußgängerbarrieren verleiden das bequeme und zügige Gehen.Alle Orte werden in alle Richtungen fußgängergerecht vernetzt. Städtebauliche Barrieren werden mit geeigneten Wegen aufgebrochen. Unzumutbare, gefährliche Fußwege werden verbessert.Ein engmaschiges Fußwegenetzes gehört zu den wichtigsten Zielen einer sinnvollen städtischen Erschließung.

Stadtplanung

ProblemZieleForderungenPositionen
Dort, wo der Fußgänger an den Rand gedrückt oder gar vertrieben wird, zeigt sich der Ort zunehmend von seiner hässlichen Seite.Sichere und attraktive Wege fördern das Gehen und die Entwicklung der Stadtlandschaft.
Dagegen bleiben Randnutzungen nicht begrenzbar, sie führen ihr Eigenleben, in dem sie weitere Randnutzungen anziehen, ausfransen und Problemgebiete „erzeugen“.
Diese nachteiligen Entwicklungen sollten beispielsweise durch Mischung mit attraktiven Wegen bzw. insbesondere geeigneten Fußwegen zum die Randgebiete zum „Auflösen“ bringen.Eine besondere Wertschätzung des Fußgängers in der Planung wertet die Orte auf: Eine abwechslungsreiche Schönheit kann sich besser entwickeln.
Straßenraumplanung muss beim Rand (Gehweg) beginnen und nicht bei der Fahrbahn.
Begünstigt durch die zunehmende Verbreitung des Autos und durch das städtebauliche Leitbild der Charta von Athen erfolgte eine Zersiedelung und eine Trennung der Funktionen Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und Freizeit, so dass viele Ziele zu Fuß nicht mehr erreichbar sind.Kompakte und kleinteilig urban gemischte Stadtquartiere mit guter Nahversorgung, in denen viele Ziele des täglichen Lebens auf kurzem Wege zu Fuß erreichbar sind (Charta von Leipzig); Stadt der kurzen WegeIn Bestandsquartieren soll im Rahmen einer Nachverdichtung eine funktionale Mischung angestrebt wer-den z.B. mit einer Verbesse­rung der Nahversorgung. Bei Neubauplanungen sollen keine reinen Wohn- oder Gewerbegebiete mehr errichtet werden. Wohngebäude sollten im Erdgeschoss Nicht-Wohn-Nutzungen enthalten und höhere Stockwerkshöhen erhalten, so dass eine urbane Mischung wie in Gründerzeitvierteln begünstigt wird.Das Zufußgehen benötigt neben einer guten Wegeinfrastruktur eine Stadt- bzw. Dorfentwicklung der kurzen Wege und atttraktiven öffentliche Räume. Die Flächennutzungs- und Bebauungsplanung sollte kompakte und urbane/gemischte Quartiere vorsehen. Bestandsgebiete sollten im Sinne einer Nahversorgung entsprechend qualifiziert werden und Neubaugebiete mit Nutzungsmischung geplant werden.
Beim Zufußgehen nehmen wir die Stadt sensibel wahr. Eine gute Wegeinfrastruktur allein macht das Gehen noch nicht attraktiv. Fehlende Sitzgelegenheiten und Abfallkörbe und verwahrloste Plätze, die mit Autos zugestellt oder vom Verkehr umtost sind, machen das Zufußgehen unattraktiv.Das Zufußgehen erfordert attraktive öffentliche Räume, die barrierefrei sind, mit Sitzgelegenheiten zum Verweilen einladen und die auch gut gepflegt sind.Die Kommunen sollten nicht nur für Gebäude sondern auch für die Gestaltung von Straßenräumen und Plätzen konkurrierende Verfahren (Wettbewerbe, Workshops) mit Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern durchführen. Kommunen sollten sich Gestaltungsrichtlinien geben, die ästhetisch und funktional überzeugen. Kommunen sollten nicht an der Pflege von Grünanlagen und an der Reinigung von Straßen sparen.Für atttraktive öffentliche Räume müssen bei Neugestaltungen die erforderlichen Mittel bereitgestellt werden. Ebenso darf bei der Reinigung von Straßen und bei der Pflege der Grünanlagen nicht gespart werden, Fußgängerinnen und Fußgänger sind am stärksten davon betroffen.
Beim Zufußgehen nehmen wir die Stadt sensibel wahr. Dies gilt auch für die Architektur/ Fassaden, Sie wurden in der Moderne häufig für den Maßstab des fahrenden Autos gestaltet und nicht für das mensch-liche Maß des Gehens. Im Gegensatz zu kleineren Parzellengrößen der mittelalterlichen Stadt und der Gründerzeit langweilen viele monotone Fassaden.Das Zufußgehen erfordert abwechslungsreiche und kleinteilige Fassaden, die ggf. durch kleinere Parzellengrößen unterstützt werden sollten. Die Maßstäblichkeit sollte sich am Zufußgehen orientieren (human scale of speed).Die Kommunen sollten die Baukultur fördern, z.B. durch die Verleihung eines Fassadenpreises. Die Kommunen sollten bei Baugenehmigungen attraktive Fassadengestaltungen einfordern. Insbesondere die Erdgeschosszone bedarf einer großen Sorgfalt, weil sie sich auf Augenhöhe der Passanten befindet.Das Zufußgehen benötigt neben einer guten Wegeinfrastruktur attraktive Gebäude/Fassaden, die die öffentlichen Räume begrenzen.

Fahrbahnquerung (s.a. Verkehrssicherheit)

ProblemZieleForderungenPositionen
Fußgänger/innen haben innerorts nicht selten Probleme beim Überqueren von Straßen: Barrieren und Unfallrisiken ergeben sich häufig durch Fahr­zeug­ge­schwin­dig­keiten über 30 km/h sowie schlechten Sichtverhältnissen zwischen querenden Fußgänger/innen und annähernden Fahrzeugen. Schlechte Sichtverhältnisse im Straßenraum werden häufig hervorgerufen durch parkende Fahrzeuge, Möblierungen oder unzureichend gepflegtes Straßen­begleit­grün.Das Queren innerörtlicher Straßen ist für Fußgänger/innen aller Altersgruppen einfach und ungefährlich.Wo der Verkehr innerorts an Kreuzungen, Einmündungen und wichtigen Querungsstellen schneller als 30 km/h oder besonders dicht ist (mehr als ca. 400 bis 600 Kfz/h), werden Querungsanlagen mit guten Sichtverhältnissen bereitgestellt. Wenn dazwischen Pkw-Parkstreifen liegen, werden diese in regelmäßigen Abständen unterbrochen, um das freie Queren zu ermöglichen und sicherer zu machen.Innerörtliche Straßen mit anliegender Bebauung sollten praktisch überall querbar sein. Selbst in Tempo 30-Zonen sind stellenweise geeignete Querungshilfen, beispielsweise Gehwegnasen nötig.
Zebrastreifen wurden und werden vielerorts zurückgebaut, obwohl ein verstärkter Einsatz sinnvoll wäre. Vielen Straßenbauexperten ist nicht bekannt, dass sie beispielsweise in Kombination mit Mittelinseln, Gehwegnasen oder Teil­auf­pflas­te­run­gen sehr sichere Querungsanlagen sind.Zebrastreifen erlauben dem Fußgänger eine zügige und bequeme Straßenquerung. Die Aufmerksamkeit im Verkehrsgeschehen steigt, je häufiger diese angelegt. Zebrastreifen werden selbstverständlich und überall dort angelegt, wo Bedarf besteht.Bei einer Kfz-Dichte von ca. 200 bis 750 Kfz/h (mit Mittelinseln ca. 400 bis 1.500) sollen vorzugsweise Zebrastreifen vorgesehen werden, am besten kombiniert mit Mittelinsel, Gehwegnase oder Teilaufpflasterung.Sicherer angelegte Zebrastreifen sollten bevorzugt zum Einsatz kommen.
Ampeln gelten bei vielen Verantwortlichen sowie der Bevölkerung noch immer als „die“ sichere Querungsanlage, obwohl sie teuer sind und i.d.R. nur in recht großem (und daher unzureichendem) Abstand aufgestellt werden. Darüber hinaus kann das Grün-Signal den Kfz-Verkehr ablenken (Vernachlässigung der Aufmerksamkeit für die Randzone der Straße) und beschleunigen (Wunsch, noch vor dem Umspringen auf Rot durchzufahren).Ampeln werden von den Straßenbau- und -verkehrsbehörden mit Bedacht aufgestellt. Ampeln werden auf kurze Wartezeiten für den Fußverkehr ausgelegt.Ampeln als Querungsanlage zwischen Knotenpunkten werden v.a. dort eingesetzt, wo keine alternative Querungsanlage möglich ist.Ampeln sind nicht überall das Mittel der Wahl, insbesondere, weil sie Scheinsicherheit vermitteln können und noch weitere Nachteile haben (s.l.).
Ampeln an Kreuzungen und Einmündungen verursachen oft unnötige lange Wartezeiten, ein hohes Tempo der freigegeben Kfz-Ströme und über­durch­schnitt­lich hohe Unfallrisiken gegenüber kleinen Kreis­ver­kehrs­plät­zen.Behinderungen und Gefährdungen des Fußverkehrs an Knotenpunkten sollten bestmöglich reduziert werden, ggf. auch durch Ersatz etwaiger Ampeln durch alternative Vor­rang­re­ge­lun­gen und Bauformen.Kreuzungen und Einmündungen mit ungünstiger Ampel-Regelung werden möglichst umgebaut, z.B. zu kleinen Kreis­ver­kehrs­plät­zen mit Zebrastreifen über die Zu- und Ausfahrten.An stärker befahrenen Knotenpunkten kann ein kleiner Kreis­ver­kehrs­platz besser sein als eine Ampelregelung, weil er den Kfz-Verkehr aller Richtungen jederzeit auf ein niedriges Tempo abbremst und Unfallrisiken sowie die mittleren Wartezeiten minimiert.
Lange Am­pel-War­te­zei­ten hemmen den Fußverkehr und verleiten Fußgänger/innen zum riskanten Rotgehen.Die Am­pel-Schalt­plä­ne vermeiden lange Wartezeiten für Fußgänger. An gesonderten Fuß­gän­ger­sig­nal­an­la­gen ist die „sofortige“ Schaltung für Fußgängergrün vorgesehen.Die Wartezeit für Fußgänger/innen an Ampeln darf 60 Sekunden nicht überschreiten. Dieser Zeitraum sollte auch bei gebrochenen Übergängen an Kreuzungen bei der Querung von zwei Straßen­ein­mün­dun­gen insgesamt nicht überschritten werden. Eventuell können zwei Freigabezeiten pro Umlauf für den Fußverkehr geschaltet werden (Doppelanwurf).Ampel-Wartezeit für Fußgänger/innen an Ampeln sollte möglichst kurz sein. Das dient der Verkehrssicherheit und hat Priorität vor der Flüssigkeit des Fahrzeugverkehrs (vgl.VwV-StVO zu §§39 bis 43 Rn 5).
Häufig sind die Sichtbeziehungen zwischen Fuß- und Kfz-Verkehr durch parkende Kfz behindert. Zudem behindern (falsch) abgestellte Kfz eine direkte Querung.Im Zuge von Kfz-Parkstreifen sowie an Einmündungen und Kreuzungen werden möglichst Geh­weg­na­sen/-vor­streckun­gen angeordnet. Sicherheit hat Priorität vor möglichst vielen Kfz-Abstellplätzen.An Einmündungen, Kreuzungen und Parkstreifen sind Gehwegnasen vorzusehen.Geh­weg­na­sen/-vor­streckun­gen sind probate Mittel, um Querungen von Fahrbahnen für Fußgänger sicher und komfortabel zu gestalten.
Die Querung stark befahrener Straßen ist besonders mühsam und gefährlich, wenn mehrere Fahrstreifen ungesichert zu überschreiten sind. Das wird durch die übliche Gegebenheit, das die Fahrzeuge aus zwei Richtungen kommen, zusätzlich erschwert.Fahrbahnen sollen möglichst überall, zumindest in geringen Abständen überquerbar sein.Wo an stark befahrenen Straßen punktueller Querungsbedarf besteht, sind geeignete Querungsanlagen zu errichten, z.B. Mittelinseln (wenn die Straßenraumbreite dies zulässt).Barrierefreie Mittelinseln können gute Querungshilfen darstellen. Sie sind ein Kompromiss zwischen den Interessen des Fahrzeugverkehrs (der seinen Vorrang behält) und denen des Fußverkehrs. Sie erleichtern und sichern die Fahr­bahn­über­que­rung, weil jeweils nur eine Fahrtrichtung beachtet werden muss.
Die Querung stark befahrener Straßen ist besonders gefährlich, wenn mehrere Fahrstreifen ungesichert zu überschreiten sind. Das wird durch die übliche Gegebenheit, das die Fahrzeuge aus zwei Richtungen kommen, zusätzlich erschwert.In Geschäftsstraßen ist eine durchgängige Querbarkeit zu gewährleisten.Bei Geschäftsstraßen mit zwei oder mehr Fahrstreifen sollte nach Möglichkeit vorzugsweise ein begehbarer Mittelstreifen angeboten werden.Begehbare Mittelstreifen bieten auf gesamter Länge Schutz und Zeitverkürzung für querende Fußgänger/innen.
Die Querung stark befahrener Straßen ist besonders gefährlich, wenn mehrere Fahrstreifen ungesichert zu überschreiten sind. Die übliche Ausführung von Straßen im Trennprinzip Gehweg / Fahrbahn / Gehweg vermittelt dem Fahrzeugverkehr, dass ihm die Fahrbahn alleine zustünde, besonders bei der üblichen asphaltierten Ausführung.Bei Bedarf kann eine besondere Gestaltung der Fahrbahn die Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme des Fahrzeugverkehrs erhöhen und zu dessen Abbremsung beitragen, was Querungen erleichtert und sicherer macht.Fahr­bahn­auf­pflas­terun­gen können isoliert oder kombiniert mit Zebrastreifen zum Einsatz kommen.Fahr­bahn­auf­pflas­terun­gen können zum besseren Miteinander von Fuß- und Fahrverkehr beitragen, weil der / die Fahrer/in aufmerksam wird und im Idealfall rücksichtsvoller reagiert.

Auf den Gehwegen

ProblemZieleForderungenPositionen
Autos parken auf dem Gehweg (häufig illegal, z.T. aber auch erlaubtermaßen); sie behindern dadurch die Fußgänger/innen. Das Falschparken wird durch geringe Bußgelder oder unzureichende Sanktionierung banalisiert und provoziert. Gehwege sind grundsätzlich fahrzeugfrei. Wenn Autos dort parken, müssen sie wegfahren oder abgeschleppt werden und die Fahrer ein Bußgeld zahlen.Parken auf dem Gehweg wird mit einem Bußgeld von mindestens 50 Euro geahndet. Restgehwegbreiten unter 1,80 m sind unakzeptabel, so dass entsprechend falsch parkende Kfz abzuschleppen sind.Fahrzeuge jeder Art haben auf dem Gehweg nichts zu suchen. Sicherheit und Bequemlichkeit für Fußgänger/innen haben oberste Priorität. Die StVO-Regelung zum legalen Gehwegparken entfällt. Das Straßenverkehrsrecht verpflichtet die Kommunen künftig ausdrücklich, das Gehwegparken zu ahnden.
Radfahrer/innen gefährden immer wieder Fußgänger/innen, indem sie unerlaubterweise auf dem Gehweg fahren.Gehwege sind grundsätzlich fahrradfrei. Radfahrer/innen nutzen gerne und gefahrlos die Fahrbahn, Radstreifen oder Radwege.An allen Straßen, auf denen schneller als 30 km/h gefahren wird, gibt es sichere, attraktive Radwege oder Radstreifen. Wer als Jugendliche/r oder Erwachsene/r auf dem Gehweg Rad fährt, zahlt ein Bußgeld.Die Änderung der Straßenverkehrsordnung, nach der Erwachsene neben einem radfahrenden Kind auf dem Gehweg Rad fahren dürfen, führt zu einer unzumutbaren Beeinträchtigung des Fußverkehrs. Stattdessen müssen Fahrbahnen und Radwege so sicher werden, dass auch Kinder dort Rad fahren können.
Radwege werden oft zu Lasten von Fußverkehrsflächen angelegt.In Straßenräumen werden die Fahrbahnen künftig so gestaltet und betrieben, dass das Radfahren dort attraktiv und sicher ist.Radwege sowie eine Mischung von Geh-/Radwegen sind bei Innerortsstraßen nur noch dann zulässig, wenn der Fußverkehr regelwerkskonforme Gehwegbreiten hat (mindestens 2,50 m, situationsabhängig auch mehr).Das oft noch übliche „Abzwacken“ von Flächen für Radwege aus den Fußverkehrsflächen muss gestoppt und zurückgenommen werden. Fahrradfahren und langsamer Kfz-Verkehr sind auf einer Verkehrsfläche miteinander verträglicher als Rad- und Fußverkehr.
Entspanntes Gehen ist nicht möglich, wenn man auf gemeinsamen Geh- und Radwegen ständig mit Radfahrer/innen rechnen muss. Insbesondere Kinder sowie Menschen mit Einschränkungen in der Wahrnehmung oder der Beweglichkeit werden gefährdet.Innerorts haben Fußgänger/innen und Radfahrer/innen grundsätzlich eigene Wege bzw. Verkehrsflächen. Fahrradfreundliche und -sichere Fahrbahnen sind hier der Standard.Gemeinsame Fuß- und Radwege oder Fußwege mit Fahrrad-Freigabe gibt es innerorts nur im Ausnahmefall. Bei beengten Verhältnissen kommt maximal Tempo 30 als kostengünstige Maßnahme zur besser gesicherten Radverkehrsführung auf der Fahrbahn in Frage.Gemeinsame Fuß- und Radwege oder Fußwege mit Fahrrad-Freigabe sind durch alternative, attraktive und sichere Radverkehrsführungen auf der Fahrbahn zu ersetzen.
Oft bekommt der Fußverkehr nur (zu) schmale Restflächen als Gehweg zugewiesen, wenn der Fahrradverkehr auf einem Radweg auf Gehwegniveau geführt wird.Straßenräume sind sowohl rad- als auch fußverkehrsfreundlich; Gehwege ermöglichen die Begegnung und das Nebeneinander von einem Rollstuhl-Fahrer/in und einem Fußgänger/in jeweils ohne Ausweichen auf andere Flächen (z.B. Fahrbahnen und Radwege).Radwege auf Gehwegniveau dürfen grundsätzlich nicht angelegt bzw. angeordnet sein (und falls ausnahmsweise doch, dann keinesfalls benutzungspflichtig), wenn der Gehweg nicht mindestens 2,50 Meter breit ist.Bei Radwegen auf Gehwegniveau, die Gehwege auf weniger als 2,50 Meter Breite verschmälern, ist der Radweg generell aufzuheben - bei gleichzeitiger Realisierung von Maßnahmen, das Radfahren auf der Fahrbahn attraktiv und sicher zu machen.
Auf Gehwegen abgestellte Fahrräder behindern Fußgänger/innen.Die Gehwege sind frei von parkenden Fahrrädern.Das Fahrradparken auf dem Gehweg wird durch StVO-Novellierung verboten und am Fahrbahnrand innerorts grundsätzlich erlaubt.
Fahrradabstellanlagen werden auf der Fahrbahn oder geeigneten Nebenflächen angelegt.
Abgestellte Fahrräder, die Fußgänger/innen behindern, werden konsequent entfernt.
Fahrradparken am Fahrbahnrand auf eigenen Abstellstreifen, im Grünstreifen oder auf bisherigen Autoparkständen.
Möblierungen sowie mobile Gegenstände (Mülltonnen, Gastronomie-Sitzmöbel, Werbeaufstelltafeln und Verkaufsauslagen) blockieren zeitweise oder auf Dauer den Gehweg und/oder verdecken die Leitmarkierung für Sehbehinderte.Gehwege und der Luftraum darüber (bis zu einer Höhe von 2,50 m) sind frei von Hindernissen. Die Leitmarkierung für Sehbehinderte oder alternative Orientierungselemente bleiben frei.Möblierungen und das Abstellen von Gegenständen im Rahmen von „Sondernutzungen“ sind auf Gehwegen nur erlaubt, wenn eine Gehbahn von mindestens 2,50 Meter Breite und einer Höhe von mindestens 2,50 Meter frei bleibt und die Leitmarkierung für Sehbehinderte nicht verdeckt wird.Gehwege sind primär zum Gehen und Verweilen von Menschen da. Blinde und sehbehinderte Menschen brauchen eine durchgängig freigehaltene Orientierungslinie (z.B. Leitelemente, Hauskanten beziehungsweise kontrastreiche und tastbare Bordsteine bzw. Rinnen). Möblierungen erschweren primäre Gehwegfunktionen und sind grundsätzlich zu vermeiden.
Viele Gehwege und somit auch die betreffenden Straßen sind noch nicht auf die Belange von Menschen mit Behinderungen ausgelegt.Barrierefreiheit: Alle Gehwege sind auf die Belange von Menschen mit Behinderungen ausgelegt, damit sie von ihnen i.d.R. selbstständig, sicher und bequem benutzt werden können.Bordsteine sollten an Überquerungsstellen am besten teils auf 0 cm (für Rolli- und Rollatoren-Nutzer/innen) abgesenkt und dabei eindeutig tastbar sein (für Blinde und Sehbehinderte), alternativ 3 cm hoch ausgeführt sein. Geeignete Bodenindikatoren für Blinde und Sehbehinderte oder richtlinienkonforme Alternativen dazu sind der Regelfall.Straßen sind für Alle da. Barrierefreiheit ist ein Muss und wird wegen der demografischen Entwicklung zunehmend wichtiger.
Einige Gehwege sind rutschig, holprig, haben Stolperfallen beziehungsweise sind für Rollatoren und Rollstühle nicht geeignet.Gehwege sind sauber, rutschsicher und eben. Kopfsteingepflasterte Wege haben einen glatten Gehstreifen für Gehbehinderte, Rollstühle oder Kinderwägen.Gehwege werden regelmäßig gereinigt, unebene Stellen zuverlässig beseitigt. In kopfsteingepflasterten Bereichen wird zusätzlich ein ebener, rutschfester Gehstreifen angelegt (z.B. gesägtes „Kopfsteinpflaster“).Die Qualität der Gehwegoberflächen muss sich an allen gängigen Nutzungsanforderungen unter verschiedenen Bedingungen orientieren. Sie dürfen z.B. bei Nässe nicht rutschig sein und sollten sich bei Hitze nicht zu sehr aufwärmen. Sie müssen mit Rollstuhl/ Rollator befahrbar und winterdienstkompatibel sein. Schäden sind durch regelmäßige Reparaturen zu beheben.
Gehwege sind im Winter vereist oder verschneit. Fußgänger/innen müssen an Knotenpunkten und sonstigen Querungsstellen oder an Haltestellen oftmals über Schneewälle steigen, die ihnen der öffentliche Straßenbetriebsdienst beim Räumen der Fahrbahn in den Weg geschoben hat.Der öffentliche Straßenbetriebsdienst kümmert sich zuerst oder mindestens zeitgleich mit den Fahrbahnen um Geh- (und Rad-) wege, insbesondere an Bushaltestellen, auf Brücken und Treppen. Straßenanlieger/innen sollten motiviert werden, ihre Pflicht zur raschen und sorgfältigen Gehwegräumung zu leisten.Soweit Kommunen, das Land oder der Bund für den Winterdienst auf Geh- (und Rad-)wegen zuständig sind, erledigen sie diese Aufgabe prioritär. Soweit die Straßenanlieger zuständig sind, werden geeignete Sanktionen eingeführt, um eine flächendeckende Umsetzung der Räum- und Streupflicht zu gewährleisten.Der Winterdienst auf Geh- und Radwegen hat Priorität. Gehwege, Querungsstellen und ÖPNV-Haltestellen müssen ganzjährig nutzbar sein; d.h. im Winter mindestens von 6:00 bis 22:00 Uhr schnee- und eisfrei.
An Baustellen behindern Gerüste, Schilder, Geräte und Baumaterial sowie verengende Absperrungen die Fußgänger/innen weitaus mehr als unbedingt erforderlich. Viele Baustellen-Behelfswege und Fußwegumleitungen sind schlecht ausgeschildert und mit Rollstuhl, Rollator und Kinderwagen nicht zu benutzen. Unnötig lange Umleitungen hemmen die extrem entfernungssensiblen Fußgänger/innen.Baustellen sind für Fußgänger/innen kein Problem.Der Fußverkehr wird sicher und auf kürzestem Weg durch Baustellen oder um sie herum geleitet. Die Wege sind breit genug für alle Nutzergruppen sowie gut ausgeschildert und beleuchtet.Baustellen: Die Verkehrsführung bei Baustellen ist fußgängerfreundlich auszuführen und regelmäßig hinsichtlich der Qualität zu überwachen. Bei Flächenverteilungskonflikten müssen Fußgänger/innen gegenüber dem motorisierten Verkehr bevorzugt werden.
Fahrgäste, die auf Bus oder Straßenbahn warten, blockieren oftmals den Gehweg, wenn dieser an Haltestellen verengt wird, wo es eigentlich eine erhebliche Verbreiterung geben müsste. Mitunter weichen Fußgänger/innen auf die Fahrbahn aus, was gefährlich ist.Auch an Haltestellen hat der Fußverkehr genügend Fläche zum Gehen (und möglichst auch zum unbehinderten Nebeneinandergehen und Begegnen).ÖPNV-Wartehäuschen und Warteflächen werden im Regelfall im bisherigen Fahrbahnbereich oder auf Grundstücken hinter der Gehbahnflucht angelegt.Warteflächen bei ÖPNV-Haltestellen sollten möglichst nicht zulasten der Fußverkehrsflächen/ Gehbahnen angelegt werden. Dies gilt insbesondere für die Bereitstellung von Wartehäuschen etc.

Verkehrssicherheit (s.a. Fahrbahnquerung)

ProblemZieleForderungenPositionen
Tempo 50 ist i.d.R. ein tödliches Risiko für Fußgänger/innen im Kollisionsfall mit Kfz. Der Radfahrer fühlt sich bei geringem Abstand zum Kraftfahrer ebenfalls unsicher. Die Kommunen haben bei übergeordneten Straßen selten eine alleinige Befugnis, stadtverträgliche Fahrzeug-Höchstgeschwindigkeiten festzulegen.Der Kfz-Verkehr fährt langsam und somit aufmerksamer und defensiver. Eine reduzierte Geschwindigkeit ermöglicht praktisch auf der gesamten Fahrbahnlänge relativ sichere Fahrbahnüberquerungen.Die StVO bzw. die dazugehörigen Verwaltungsvorschriften werden so geändert, dass die Kommunen das Recht erhalten, auch auf Bundes-, Landes- und Kreisstraßen sowie anderen Hauptverkehrsstraßen Tempo 30 einzuführen.Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit innerorts; bedarfsweise auch niedriger.
Fußgänger/innen fühlen sich an manchen Stellen bzw. zu bestimmten Zeiten unsicher, was das Gehen hemmt.Fußgänger/innen bewegen sich Tag und Nacht sicher in den Straßen.Angsträume, z.B. dunkle verwahrloste Ecken oder unübersichtliche Unterführungen, sind zu vermeiden bzw. zu beseitigen.Das subjektive wie objektive Sicherheitsempfinden der Fußgänger/innen sollte von den Straßenlastträgern vor allem im Siedlungsbereich durch geeignete Maßnahmen stets verbessert werden.
Viele Gehwege sind unzureichend beleuchtet, während die meisten innerörtlichen Fahrbahnen lückenlos erhellt werden.Alle Gehwege sind gut beleuchtet.Gehwege sind lückenlos zu beleuchten, ggf. bedarfsorientiert mit entsprechender Steuerung.Licht: Gehwege sollten grundsätzlich gut beleuchtet werden. Fahrbahnen erst in zweiter Linie, weil Fahrzeuge über eine eigene Lichtquelle verfügen.
Zahlreiche Verkehrsteilnehmer/innen lenken sich mit Smartphones etc. ab, was die Unfallrisiken erhöht.Straßen und die örtlichen Regelungen zum Verkehrsablauf verzeihen Fehler; d.h. ein Fehlverhalten von unachtsamen Fußgänger/innen endet grundsätzlich unblutig und niemals tödlich.Smartphones & Co: Appell an die Verkehrsteilnehmer: Kopf hoch im Straßenverkehr! Zumindest auf den Fahrbahnen sollte die Nutzung mobiler Endgeräte unterbleiben.Nutzung von Smartphones & Co: Unaufmerksame Fußgänger gefährden vor allem sich selbst, unaufmerksame Autofahrer gefährden leider oft auch Andere.
Radfahrer,/innen gefährden und beeinträchtigen immer wieder Fußgänger/innen, was Forderungen nach einer Kennzeichnung der Fahrräder (mit „Nummernschild“) hervorruft.Erwachsene und jugendliche Radfahrer/innen fühlen sich auf der Fahrbahn bzw. den Radverkehrsanlagen sicher und benutzen daher nicht mehr die Gehwege. Radfahren auf Gehwegen wird geahndet.Konflikte zwischen Fuß- und Radverkehr sollten durch gute, möglichst getrennte Infrastrukturen für beide sowie Aufklärung der Radfahrer/innen vermieden werden. Kommunen bzw. die Polizei unterbinden das Radfahren auf Gehwegen durch Kontrollen und Bußgeldverhängung.Eine Kennzeichnungspflicht für Fahrräder halten wir nicht für sinnvoll. Das Radfahren sollte nicht durch bürokratische Aufwände für die Fahrzeugregistrierung/-zulassung verkompliziert und belastet werden.
Seit 2009 wird die Anordnung von Mischverkehrsflächen mit Fußverkehrsvorrang – Verkehrsberuhigte Bereiche mit Verkehrszeichen 325.1 – durch die Begrenzung auf Straßen/-abschnitte mit „geringem Verkehr“ erschwert. Dabei besteht auch im Hauptstraßennetz an bestimmten Stellen der Bedarf zur Einführung entsprechender Verkehrsregeln (z.B. Platzüberfahrten, Geschäftsstraßen mit hohem Querungsbedarf und enge Ortsdurchfahrten ohne ausreichende Gehwege).Es gibt künftig auch in Deutschland wieder eine einfache und rechtssichere Möglichkeit zur Anordnung von Mischverkehrsflächen mit Fußgängervorrang und -freizügigkeit, auch und gerade auf Hauptverkehrsstraßen-Abschnitten. Die Anordnung wird erleichtert, weil das neue Verkehrszeichen „Begegnungszone“ keine Spielerlaubnis beinhaltet, nicht an bestimmte Größenordnungen des Kfz-Verkehrs gebunden ist und mit 20 km/h Höchstgeschwindigkeit den Mischverkehr von Fahrzeugen und Fußgängern vorsieht.FUSS e.V. fordert die zusätzliche Einführung von Begegnungszonen nach Schweizer Vorbild mit Tempo 20 und Fußgängervorrang in die deutsche StVO, speziell zur Anwendung außerhalb von Wohnstraßen.
Für Wohnstraßen käme dann vorzugsweise der Verkehrsberuhigte Bereich mit Schritttempo in Betracht. Zur Klarstellung sollte das betreffende Verkehrszeichen 325.1 um eine Ronde mit einem klar definierten Höchsttempo 7 oder 10 km/h ergänzt werden.
Begegnungszone: In Deutschland fehlt seit 2009 ein rechtssicher und leicht anzuordnendes Verkehrszeichen, für besondere städtebauliche Situationen wie z.B. Hauptverkehrsstraßen mit Geschäften, Stadt-/Dorfplätze mit Kfz-Verkehr, enge Ortsdurchfahrten. Es vereint die Vorteile des Verkehrsberuhigten Bereichs mit Verkehrszeichen 325.1 (z.B. Fußgängervorrang und -freizügigkeit, Mischfläche statt Fahrbahn, Ausschluss bzw. Ordnung des Kfz- Parkens) mit dem bei entsprechenden Hauptverkehrsstraßen-Abschnitten meist gut passenden Höchsttempo 20 km/h.
Shared Spaces sind städtebaulich wichtig und zu begrüßen, doch nicht automatisch fußgängerfreundlich. Ohne Beschilderung mit Zeichen 325.1 oder perspektivisch als Begegnungszone gelten dort die Fußgänger benachteiligenden Regelungen des § 25 StVO zum Längsgehen und Queren.Es gibt zunehmend neue Shared Spaces in Stadt-, Stadtteil- und Dorfzentren, die möglichst fußgängerfreundlich gestaltet und betrieben werden.In Shared Spaces muss dauerhaft für niedrige Kfz-Geschwindigkeiten und gute Sichtbedingungen gesorgt werden, damit die gewünschte Interaktion zwischen den Verkehrsteilnehmer/innen stattfinden kann. Am fußgängerfreundlichsten sind Mischflächen mit Fußgängervorrang, was eine bestimmte Beschilderung erfordert (entweder Verkehrsberuhigte Bereiche mit Zeichen 325.1 oder perspektivisch die Begegnungszone nach Schweizer Art).Die Planungsphilosophie „Shared Space“ erinnert an die Notwendigkeit einer Verkehrsberuhigung von fußgängerfrequentierten Abschnitten im Hauptverkehrsstraßennetz (z.B. befahrene zentrale Plätze mit Geschäften) und ist somit zu begrüßen.
Die Sicherheitsausstattung in Kraftfahrzeugen (Kfz) zur Unfallvermeidung und zum Schutz nichtmotorisierter Verkehrsteilnehmer/innen ist nicht immer auf dem neuesten Stand der Technik.Die Sicherheitstechnik in Kfz, insbesondere auch zum Fußgängerschutz wird vorangetrieben und fortlaufend aktualisiert.Die StVO sollte ergänzend klarstellen, dass Assistenzsysteme nicht von der ständigen Verantwortung der Fahrer/innen für die Verkehrssicherheit entbinden. In der StVZO wird festgelegt, dass Technik zur Milderung von Unfallfolgen und zur Unfallvermeidung bei Kfz-Neuzulassungen von nicht-selbstständig fahrenden Kfz sowie jederzeit bei selbstständig fahrenden Kfz immer auf dem aktuellen Stand sein muss.(Teil-)automatisiertes Fahren von Kfz: Aktuelle und hochwirksame Kfz-Sicherungstechnik zur Milderung der Unfallfolgen für nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer/innen ist Voraussetzung für den Betrieb autonomer Kfz. Assistenzsysteme zum Fußgängerschutz für sonstige Kfz sind grundsätzlich sinnvoll.
Der Grünpfeil verursacht Behinderungen und Gefährdungen für Fußgänger/innen, Rad- und Autofahrer/ innen, meist ohne relevanten Nutzen. Die Anhaltepflicht vor der ersten Fußgängerfurt wird von mehr als 80% der Grünpfeilnutzer/ innen missachtet. Viele Grünpfeil-Anordnungen verstoßen bereits heute gegen die geltenden Einsatzbedingungen (VwV-StVO).Keine Gefahr mehr für Fußgänger /innen durch weitgehenden Entfall des Grünpfeils für Rechtsabbieger.Das Verkehrszeichen Grünpfeil zum Rechtsabbiegen bei Rot ist nur auf Straßen zugelassen, die keinen Fußgängerlängs- und Querverkehr haben.Die Einsatzbedingungen für das Verkehrszeichen Grünpfeil zum Rechtsabbiegen bei Rot (VwV-StVO) müssen an den Stand von Wissenschaft und Forschung angepasst, d.h. radikal eingeschränkt werden.
Die Vorgaben in den Richtlinien für die Anlage und Ausstattung von Fußgängerüberwegen (R-FGÜ 2001) entsprechen bezüglich kleinen Kreisverkehrsplätzen nicht dem Stand der Technik (Mindestabstand hier nicht gerechtfertigt). An kleinen Kreisverkehrsplätzen ohne Zebrastreifen gelten verwirrende Verkehrsregeln (querende Fußgänger/innen müssen einfahrende Fahrzeuge abwarten, haben aber Vorrang vor den ausfahrenden Fahrzeugen).An kleinen Kreisverkehrsplätzen dürfen Fußgänger/innen einheitlich und gut erkennbar bevorrechtigt queren.Alle Ein- und Ausfahrten von kleinen Kreisverkehrsplätzen werden grundsätzlich mit Fußgängerüberwegen (Zebrastreifen) ausgestattet (gemäß FGSV-Merkblatt 2004 und RASt 06).
Die Kreisverkehr müssen dabei so angelegt sein, dass sie den Bedürfnissen von Blinden- und Sehbehinderten entsprechen und ihnen eine sichere Querung von Fahrbahnen ermöglichen.
Kleine Kreisverkehrsplätze gelten als fußgängerfreundlich, wenn die Querungsstellen Zebrastreifen (sog. Fußgängerüberwege) aufweisen. Sie können auch zur Verkehrsberuhigung der zu- und wegführenden Straßen beitragen und somit auch dort die Bedingungen für den Fußverkehr verbessern.
Hohe Auflagen für die Beleuchtung von Fußgängerüberwegen (Zebrastreifen) gefährden etliche bestehende Zebrastreifen und erschweren ihre Neuanlage.Optimierte Vorschriften führen zur Neuanlage von vielen Zebrastreifen - ohne Abstriche bei der Verkehrssicherheit.Die Bereitstellung einer regelkonformen gesonderten Beleuchtung ist i.d.R. sinnvoll, aber bei Dreiecksinseln und an kleinen Kreisverkehrsplätzen oftmals entbehrlich.Zebrastreifen-Beleuchtung: Der Neueinsatz und die Bestandserhaltung von Fußgängerüberwegen (Zebrastreifen) werden erleichtert, z.B. durch Anpassung der Beleuchtungsvorschriften.

Fußgängergruppen

ProblemZieleForderungenPositionen
Für Kinder ist es oft gefährlich, sich allein im öffentlichen Raum zu bewegen.Kinder können sich entsprechend ihrer Reife allein im öffentlichen Raum bewegen und aufhalten.Verkehrssicherheit für Kinder hat Priorität. Die Verwaltung erstellt Schulwegpläne (http://www.zufusszurschule.de/vorteile.html ; http://www.schulwegplaene.de). Der Kfz-Verkehr muss so betrieben werden, dass Verkehrsunfälle, besonders solche mit Personenschaden, vermieden werden.Kinder benötigen für ihre Entwicklung die Möglichkeit, sich selbständig im öffentlichen Raum bewegen zu können. Politik und Verwaltung müssen daher für sichere Bedingungen im Straßenverkehr sorgen. (s. „Verkehrssicherheit“)
Das Risiko, im Verkehr schwer verletzt oder getötet zu werden, steigt bei erwachsenen Fußgänger/innen mit zunehmendem Alter.Der öffentliche Raum wird den Bedürfnissen von Senior/innen gerecht.Infrastrukturen und Verkehrsregelungen müssen auch auf die Verkehrssicherheit von Senior/innen ausgerichtet werden: Gehwege müssen gefahrlos benutzt werden und Fahrbahnen ohne Probleme überquert werden können. Der Kfz-Verkehr wird verträglicher geregelt und betrieben.Die Beweglichkeit und Gesundheit von Senior/innen im öffentlichen Raum müssen von Politik und Verwaltungen durch bessere Straßenraumgestaltung und -instandhaltung, Verkehrssicherheitsmaßnahmen bzw. einem optimierten Verkehrsrecht unterstützt werden (StVO, VwV-StVO).
Menschen mit Behinderung stoßen im öffentlichen Raum auf vielerlei Hindernisse.Straßen und Gehwege sind für Menschen mit körperlicher, geistiger oder Sinnesbehinderung problemlos zu benutzen.Bordsteinkanten an Querungsstellen abgerundet und höchstens 3 cm hoch sein. Am besten ist ein Nebeneinander eines solchen Abschnitts und eines Abschnitts mit 0 cm und Blinden-/Sehbehinderten-Bodenindikatoren.
  • Auf Gehwegen ist eine Leitmarkierung für Sehbehinderte anzubringen, wo erforderlich (z.B. weil die Randzonen nicht zur Orientierung taugen).
  • Fußgängerampeln brauchen eine Taste für langsames Queren und ein Tonsignal für Sehbehinderte / Blinde.
  • Eine mindestens 1,80 m breite Gehbahn im Gehwegbereich (situationsabhängig auch breiter) muss von Hindernissen frei sein, wie parkenden Autos, Zweirädern, Freisitzen oder festem Mobiliar.
  • Beschilderungen müssen gut lesbar sein und in geeigneter Höhe angebracht werden.
  • Fahrpläne und Ticketautomaten an Haltestellen müssen für Alle gut wahrnehmbar und leicht verständlich sein.
Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung oder Sinneseinschränkungen: Straßenräume sind gemäß den Anforderungen des technischen Regelwerks (insbesondere DIN 18040-3und H BVA 2011) auszuführen und kurz-/mittelfristig nachzubessern.

Umweltaspekte

ProblemZieleForderungenPositionen
Verkehrslärm stört und macht krank.Verkehrsgeräusche sind so gering, dass man sich auf der Straße mühelos unterhalten kann.Tempo 30 (oder weniger) innerorts als Lärmminderungsmaßnahme, auch auf Hauptverkehrsstraßen mit Fußverkehr.Lärm: Normale Unterhaltung muss mühelos möglich sein auf der Straße – das gilt auch für Hauptverkehrs­straßen mit Fußverkehr.
Abgase und Feinstaub gefährden die Gesundheit.Abgase und Feinstaub liegen unter einer als unbedenklich einzustufenden Grenze.Der Kfz-Verkehr muss frei von schädlichen Abgasemissionen betrieben werden. Vorzugsweise sollten Autofahrten vermieden bzw. durch Verkehrsmittel des Umweltverbundes abgewickelt werden.Luft: Der Aufenthalt im Straßenraum darf nicht die Gesundheit und das Wohlbefinden beeinträchtigen.
Straßen sind häufig gestalterisch und funktional unattraktiv.Gehen und Verweilen wird durch sorgfältig angelegte Straßen und Freiräume aufgewertet.Straßenzüge sollten angenehm gestaltet werden.Schönheit: Funktionale und gut gestaltete Straßen für alle Verkehrsteilnehmer sind wichtige Lebensräume.

 

 

 

Sie möchten endlich wissen, welche Menschen hinter dem Etikett "FUSS e.V." stecken? Wie sehen sie eigentlich aus, welche beruflichen Erfahrungen bringen sie mit und was haben sie bisher politisch gemacht? Wenn Sie also mehr über die Mitglieder des erweiterten Bundesvorstandes, wissen wollen, dann lesen Sie hier weiter.

Nach der Bundesvorstandssitzung am 15. September 2012 in Kassel (Foto: Andreas Schmitz)

Wir wurden am 16. März 2013 von der 17. ordentlichen Mitgliederversammlung in Berlin in den erweiterten FUSS e.V. - Bundesvorstand gewählt:

 

Manfred Bernard, Offenbach a. M.

Manfred Bernard (* 1950) ist Diplompsychologe und arbeitet im Bereich der Unfallverhütung auf Baustellen im Schienenverkehr. Er hat 1985 den FUSS e. V. mitbegründet, seitdem verschiedene Vorstandsaufgaben wahrgenommen und den Fußgängerschutzverein/ Fachverband Fußverkehr Deutschland im europäischen Fußgängerschutzverband vertreten (FEPA - Federation of European Pedestrian Associations). Seine Arbeitsschwerpunkte sind in den letzten Jahren die Konflikte zwischen Fußgängern und Radfahrern und die Kommunikation der gesundheitsförderlichen Wirkung des Gehens als Aspekt der Freude am Gehen.

 

 

Paul Bickelbacher, München

In meinem Alltag bewege ich mich überwiegend zu Fuß und mit dem Fahrrad fort, gerne auch mit Bus oder Bahn. Auf ein Auto verzichte ich gern. Mitten in München geht das auch gut zusammen mit meiner Partnerin und meinen drei Kindern, die 2001, 2003 und 2005 geboren sind. 1963 geboren studierte ich in München Geographie mit den Nebenfächern Politik, Soziologie, Verkehrsplanung sowie Stadt-, Regional und Landesplanung). Nach jeweils ca. vier Jahren in einem Architektur- und in einem Ingenieurbüro machte ich mich selbstständig und spezialisierte mich auf den Fuß und Radverkehr. Spannende Projekte waren u.a. der Verkehrentwicklungsplan Radverkehr und das Fahrradstellplatzkonzept sowie das Stadtviertelkonzept Nahmobilität für die Stadt München. Bei letzterem ging es um die gleichberechtigte Förderung des Fuß- und Radverkehrs in einem Stadtbezirk unter breiter Beteiligung der Bürger. Mein Beruf Stadt- und Verkehrsplaner zeigt mir, dass die eigenen Füße und das Fahrrad die zukunftsfähigen Verkehrsmittel sind, die viele unserer Probleme lösen und die Lebensqualität in unseren Städten deutlich erhöhen können. Darum bin ich beim FUSS e.V., beim ADFC und in der SRL engagiert (Vereinigung für Stadt-, Regional und Landesplanung). Von der fachlichen Arbeit wechselte ich schrittweise zur politischen Arbeit, weil hier oft die Hemmnisse liegen, dass fachlich als richtig erkannte Maßnahmen nicht umgesetzt werden. So war ich mehrere Jahre in Teilzeit Verkehrsreferent der grünen Landtagfraktion in Bayern. Im Jahr 2008 wurde ich für die Grünen in den Münchner Stadtrat gewählt uns setze mich seitdem für eine zukunftsfähige Mobilität und Stadtentwicklung ein.

Ich bin im erweiterten Bundesvorstand des F’USS e.V., weil ich davon überzeugt bin, dass der Fußverkehr angesichts seiner Bedeutung eine stärkere Lobby braucht. Glücklicherweise kommt das Thema Schritt für Schritt in der Mitte der Gesellschaft an. Lasst uns dieses neue Potenzial nutzen.

 

Frank Biermann, Berlin

Frank Biermann entdeckte Anfang der 1980er Jahre bei einem Praktikum beim Umweltbundesamt zum „Modellvorhaben Fahrradfreundliche Stadt“ seine Liebe zum Fahrrad und zum zu-Fuß-gehen und fuhr dann bald seine mit Anti-Atomkraft-Aufklebern übersähte „Ente“ - ganz ohne Abwrackprämie - zum Schrottplatz. Im gleichen Jahrzehnt wollte er den Bau einer Autobahn durch den Tegeler Forst in Berlin verhindern, musste sich aber letztendlich mit einer schmaleren Bundesstraße mit vielen Tunnelabschnitten, die Zugänge in den Wald ermöglichen, zufriedengeben.

Nach dem Studienabschluss als Politologe arbeitete er an verschiedenen Verkehrsforschungsprojekten am Wissenschaftszentrum für Sozialforschung mit und war lange bei einem Büro für Stadtplanung und Stadtforschung beschäftigt. Dort erstellte er vor allem Gutachten zur Stadtverkehrsplanung und Straßenraumgestaltung. Zu seinen Aufgaben gehörten auch die Betreuung des Beratungsgremiums „FahrRat“ der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin sowie die Koordination der Auswertung von Beteiligungsverfahren der Öffentlichkeit und der Fachbehörden.

Seit 2005 arbeitet er als freier Journalist und hat seitdem Print- und Webveröffentlichungen für ein weites Spektrum an Medien verfasst, dass von der Website der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin, über das Neue Deutschland bis zum freien Radio Dreyeckland Freiburg reicht.

Aus seiner Tastatur stammen auch diverse Veröffentlichungen für den Fachverband Fußverkehr z.B. zur Verkehrssicherheit älterer Menschen und zu den grünen Hauptwegen in Berlin sowie für die Vierteljahreszeitschrift „mobilogisch! Zeitschrift für. Ökologie, Politik & Bewegung“.

Frank Biermann betreut seit mehreren Jahrzehnten ehrenamtlich die Websites des FUSS e.V. und seiner Partnerorganisation UMKEHR e.V. und ist seit 2007 Mitglied des erweiterten Bundesvorstandes.

 

Arne Blase, Bonn

Arne Blase

Arne Blase studierte Angewandte Geographie mit Schwerpunkt Raumentwicklung, Politikwissenschaften und Soziologie an der Universität Trier. Während des Studiums absolvierte er mehrere Praktika mit Verkehrsbezug, wobei sich zwei hiervon als besonders nachhaltig erwiesen.

Seit seinem Praktikum 1998 bei FUSS e.V. / UMKEHR e.V. steht er in Kontakt und seit 2001 ist er Mitglied des erweiterten Bundesvorstandes im FUSS e.V. Ein weiteres Praktikum verschaffte ihm seine erste Anstellung als Verkehrsplaner im Büro für integrierte Stadt- und Verkehrsplanung (BiS Bonn). Nach der Büroauflösung im Jahr 2002 wechselte er zur AB Stadtverkehr GbR. 2007 wurde er Gesellschafter der AB Stadtverkehr GbR und leitet seitdem den Bürostandort in Bonn.

Die Verbundenheit zum Fuß- und Radverkehr spiegelt sich in seinen beruflichen Arbeiten und Projekten wider. Neben der Erarbeitung von Fußverkehrskonzepten und Fußgängerleitsystemen für mehrere Städte hat er für verschiedene Seminare Vorträge mit Fußverkehrsthematik (Barrierefreiheit, Fuß- und Radverkehr auf gemeinsamen Flächen, Fußgängerleitsysteme) gehalten.

Im Zuge der Bürotätigkeit engagiert sich Arne Blase auch in Gremien der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV). Er beteiligte sich an der Erstellung des "Merkblattes zur wegweisenden Beschilderung für den Fußgängerverkehr. MWBF" (2007), an den "Hinweisen für barrierefreie Verkehrsanlagen. HBVA." (2011) und ist Mitglied der Ad-Hoc-Arbeitsgruppe "Fußgänger und Radfahrer auf gemeinsamen Flächen".

 

 

Friederike Gabriel, Berlin

Friederike Gabriel hat Geographische Wissenschaften an der Freien Universität Berlin sowie Stadt- und Regionalplanung an der Technischen Universität Berlin studiert. Während des Studiums war Friederike Gabriel als Projektassistenz in den Bereichen Verkehr und Mobilität sowie Energie- und Umwelttechnik tätig. Während ihrer Praktikumszeit beim FUSS e.V. trug Friederike Gabriel u.a. zur Maßnahmenentwicklung für das Fußverkehrs-Audit Berlin: Querungsanlagen im Verlauf der 20 grünen Hauptwege bei. Zurzeit arbeitet sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Energieeffizienztechnologien. Friederike Gabriel ist seit 2013 Mitglied im erweiterten Bundesvorstand des FUSS e.V..

 

 

Stefanie Grüneberg, Hannover

Stefanie Grüneberg absolvierte im Rahmen ihres Studiums der Umweltwissenschaften an der Leuphana Universität Lüneburg ein Praktikum beim FUSS e.V. / UMKEHR e.V. in Berlin. Hatte sie sich in Ihrem Studium bereits mit dem Thema nachhaltiger Mobilität beschäftigt, wurde durch den BUVKO 2009 in Dresden und die Mitarbeit an dem Fußverkehrsaudit im Verlauf der 20 grünen Hauptwege in Berlin ihr Interesse am Rad- und Fußverkehr verstärkt. So schloss sie sich im Anschluss daran der Ortsgruppe des FUSS e.V. in Hamburg an. In ihrer Diplomarbeit untersuchte sie die Bedingungen für eine eigenständige nicht motorisierte Mobilität älterer Menschen und Kinder in einem Stadtteil Hamburgs. Seit Abschluss ihres Studiums 2010 lebt sie in Hannover, wo sie als Verkehrsplanerin tätig ist. Seit 2012 ist sie Mitglied des erweiterten Bundesvorstandes des FUSS e. V..

 

 

Helmut Holzapfel, Kassel

Helmut Holzapfel ist Stadtplaner, Verkehrswissenschaftler, Bauingenieur und arbeitet als Professor an der Universität Kassel als Leiter des Fachgebietes Integrierte Verkehrsplanung/ Mobilitätsentwicklung.

Er studierte Bauingenieurwesen in Braunschweig und arbeitete 1975-1985 an der TU Berlin im Fachbereich Verkehrswesen. Dort erfolgten erste Kontakte zu Bürgerinitiativen und Gutachten gegen Stadtautobahnen. Ab 1980 arbeitete er im Projekt "Energie und Gesellschaft" an Studien zu einer anderen Zukunft von Städten und Verkehr. Von 1986-1993 übte er Tätigkeiten auf verschiedenen Verwaltungspositionen für das Ministerium für Stadtentwicklung, Wohnen und Verkehr in NRW aus, daneben leistete er verkehrspolitische Beratungsarbeit und wissenschaftliche Unterstützung hin zu einer anderen Verkehrspolitik.

Seit 1993 ist er Professor für Verkehrsplanung in Kassel sowie Leiter der Arbeitsgruppe "Integrierte Verkehrsplanung/ Mobilitätsentwicklung", intensive Zusammenarbeit erfolgte (gemeinsame Lehrveranstaltungen) mit Prof. Lucius Burckhardt zu Fragen der Stadtplanung und der Perzeption von Siedlungen („Spaziergangswissenschaften“, „Promenadologie“). Daher besteht eine enge Beziehung zu Themen des Gehens und Spazierens.

Von 1995-1998 war er Abteilungsleiter für Verkehr am Ministerium für Wohnungswesen, Städtebau und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt: Dabei erfolgte u. a. die Umstellung der Organisation des öffentlichen Verkehrs (ÖPNVGesetz, Planung in der Nahverkehrsservicegesellschaft NASA, Durchführung neuer Modelle der Fahrplangestaltung und Öffentlichkeitsarbeit) sowie der integrierten Verkehrsplanung.

Seit 1998 ist er wieder Professor für Verkehrsplanung in Kassel, wo er sich mit der Durchführung zahlreicher Arbeiten zur Stadtplanung beschäftigt, u. a. Koordination des größten empirischen Projektes des BMBF zur Stadtforschung „EVALO“, das die Qualitäten und Anpassngsfähigkeit von Siedlungen an moderne Lebensformen untersuchte, daneben erstellte er zahlreiche Arbeiten zu Mobilitätstheorie und Logistik sowie Globalisierung.

Von 2005–2007 war er Dekan des Fachbereiches Architektur, Stadt- Landschaftsplanung der Universität Kassel. Aktuell publizierte er das Buch „Urbanismus und Verkehr“.

 

 

Margarethe Huschens

Ich bin Jahrgang 1955, Ärztin und Mutter von drei Kindern (geb. 1985, 1987, 2001). Ich war bzw. bin in den Fachgebieten Geburtshilfe, Gynäkologie und Umweltmedizin tätig. 1989 habe ich den "Trierer Arbeitskreis Umwelt und Medizin (TRAUM)" gegründet. Seitdem bin ich dort ehrenamtlich tätig mit den Schwerpunkten Luftreinhaltung, Lärmminderung, Verkehrssicherheit, Verkehrsplanung, Müllverbrennung, Müllvermeidung, Atomkraftwerke und -transporte, Allergie/Asthma-Prävention. Ausschlaggebend für mein Engagement war die chronische Erkrankung meiner Söhne (allerg. Asthma bronchiale, angeborene Fehlbildung). Aufgrund einer schweren Krankheit musste ich 2013 meine Aktivitäten reduzieren. Nach erfolgter Genesung freue ich mich, die Arbeit von FUSS e.V. im Rahmen meiner Möglichkeiten unterstützen zu können.

 

 

Bernd Herzog-Schlagk, Gransee

Bernd Herzog-Schlagk, 1948 in Berlin geboren, ist als Bundesgeschäftsführer des Fachverbandes Fußverkehr Deutschland FUSS e.V. zuständig für das Projekte-Management. Er arbeitet seit 1974 ehrenamtlich, neben- und später hauptberuflich in den Themenbereichen Mobilität, Umwelt, Bewegung und Gesundheit. Nach Abschluss und Berufstätigkeit als Dipl.Ing. im Hoch und Tiefbau vervollständigte er seine Ausbildung mit einem Studium zum Amt des Studienrats im berufsbildenden Schulwesen (Bauingenieurwesen) an der TU Berlin und arbeitete in Ingenieurbüros und freiberuflich als Baustatiker. 1978 übernahm er den Aufbau des Arbeitskreises Verkehr und Umwelt UMKEHR e.V. als Kontakt- und Koordinationsstelle der Verkehrs-Bürgerinitiativen und des „Informations-Dienstes-Verkehr IDV“. Er arbeitet noch heute als einer der Redakteure bei dieser ältesten Zeitschrift im Umwelt- und Verkehrsbereich, die seit 2002 den Titel „mobilogisch! Zeitschrift für Ökologie, Politik und Bewegung“ führt. Er war einer der Initiatoren und Gründungsmitglied des FUSS e.V. – Fußgängerschutzverein und heute Fachverband Fußverkehr Deutschland - hat zahlreiche Beiträge für Fachmedien, Broschüren, Büchern, für Pressemitteilungen und Internetinformationen verfasst und an der Herausgabe der Printmedien sowie der Website der beiden Vereine mitgearbeitet. Seine Themen waren z.B. Waldsterben, Temporeduzierung, Luftverunreinigungen, Verkehrslärmminderung, Rettung der Bahn, Kampf um Rohstoffe und in den letzten Jahren hauptsächlich der Fußverkehr und die Bewegung aus eigener Kraft. Schwerpunkte sind die Verkehrssicherheit (z.B. an Querungsanlagen), die Weiterentwicklung von Richtlinien, Empfehlungen und Verwaltungsvorschriften zum Bau von Fußverkehrsanlagen, die gesunde Mobilität von der Kindheit (Zu Fuß zur Schule) bis ins hohe Alter und auch der Spaß am Gehen. Darüber hinaus hat er verschiedene Ausstellungen, Tagungen, örtliche Projekte und bundesweite Kampagnen der Öffentlichkeitsarbeit organisiert und umgesetzt, z.B. die erste bundesdeutsche Fahrradsternfahrt 1977, die sich zu einem kontinuierlichen Impuls einer Bewegung für das Radfahren entwickelte. Daneben ist er in Berlin und Brandenburg lokal aktiv, z.B. als Vorsitzender des Vereines Umweltbahnhof Dannenwalde e.V. Wesentlich ist ihm die Umsetzung von vielfältigen Modellvorhaben, die eine möglichst nicht motorisierte, lustbetonte, gesunde und soziale Alltags- und Freizeitmobilität ermöglichen.

 

 

Bildbeschreibung

Frank Kutzner, Dresden

Frank Kutzner studierte Wirtschaftsingenieurwesen mit Schwerpunkt Verkehrsökologie und Betriebliche Umweltökonomie an der Technischen Universität in Dresden und engagierte sich in der TU-Umweltinitiative TUUWI. Über die BUVKOs in Stuttgart, Dresden und Trier und natürlich die mobilogisch! ist er auf den FUSS e.V. aufmerksam geworden. Er ist seit 2011 Mitglied des erweiterten Bundesvorstandes. Frank Kutzner lebt mit seiner Familie in Dresden.

 

Stefan Lieb, Dresden

ist seit 1980 ehrenamtlich und nebenberuflich im Bereich „Nachhaltige Mobilität“ aktiv. Anfang der achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts stritt er mit den Grünen Radlern Berlin gegen Radwege und organisierte die jährlichen Sternfahrten mit. 1984 fand er den Weg zum Arbeitskreis Verkehr und Umwelt, der seit 1985 als UMKEHR e.V. mit FUSS e.V. eine gemeinsame Geschäftsstelle betreibt.

Nach dem Abitur absolvierte er eine Ausbildung zum Krankenpfleger und studierte anschließend vier Jahre Philosophie an der FU Berlin. Parallel zum Studium und danach arbeitete er in einer Rettungsstelle und auf einer Intensivstation. Ab 2005 ist er als freier Journalist für verschiedene Medien tätig.

Bei FUSS e.V. ist er ehrenamtlicher Redakteur der gemeinsam mit UMKEHR herausgegebenen Vierteljahreszeitschrift für Politik, Ökologie und Bewegung „mobilogisch!“ Sein zweiter persönlicher Schwerpunkt im Verein liegt auf der Organisation des Bundesweiten Umwelt- und VerkehrsKongresses (BUVKO), der alle zwei Jahre in wechselnden Städten stattfindet. Seit 2007 ist er Mitglied im erweiterten FUSS e.V.-Bundesvorstand.

Stefan Lieb lebt mit seiner Frau und vier (inzwischen flügge gewordenen) Kindern immer noch in seiner Geburtsstadt Berlin. Damit er da auch mal herauskommt, verreist er gerne mit seiner Lebenspartnerin und dem Nachwuchs.

 

Karl-Heinz Ludewig, Berlin

Karl-Heinz wurde 1957 in der krassen Autostadt Wolfsburg geboren, was zum Ergebnis hatte, dass seine Sozialisation auf eine Anti-Auto-Haltung hinauslief. Während des Kartographie-Studiums in Berlin engagierte er sich in der Bürgerinitiative Westtangente (BIW) gegen die gleichnamige Autobahn. In den frühen 80-er Jahren war er dann aus der BIW heraus an der Gründung der Fußgängerinitiative Berlin beteiligt, die wesentliche Geburtshelferin von FUSS e.V. im Jahr 1985 war.

Karl-Heinz stieg über die BIW beruflich ab 1980 bei UMKEHR ein, organisierte viele BUVKOs mit und leitete viele Jahre die Landesgruppe Berlin von FUSS e.V.

Nach seiner erlittenen Querschnittslähmung 2005 brauchte es einige Jahre, um wieder verkehrspolitisch aktiv zu werden. Beruflich ist er seit 2010 mit einem Teilzeitvertrag als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Bundestagsabgeordneten Sabine Leidig (verkehrspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion Die LINKE) beschäftigt. Er ist dort für das Thema Strassenbau und auch für den Fußverkehr zuständig.

Karl-Heinz hat eine volljährige Tochter und lebt in Berlin-Kreuzberg.

 

Sylke Petry, Darmstadt

Sylke Petry wurde 1966 in Gröditz, Sachsen geboren und wuchs in einer Umgebung auf, die sie schon sehr früh selbständig mobil werden ließ. Natürlich zu Fuß! Sie wurde Straßenbahnfahrerin und lernte auch auf einem W 50 noch das Lkw-Fahren. Zu Fuß Gehen macht ihr weiterhin Spaß, vor allem dort, wo ausreichend Platz ist und Verkehrsregeln zu Fuß Gehende nicht beeinträchtigen sondern unterstützen. Für Sylke Petry war es beeindruckend zu sehen, wie ab 1989 immer mehr Autos in den Straßen ihres Wohnumfelds unterwegs waren, wie „ihre“ Stadt peu à peu unangenehmer wurde. Um dagegen anzukämpfen kam sie zum FUSS e.V. , dort ist sie als Landessprecherin für Hessen und seit 2009 im erweiterten Bundesvorstand tätig. Zur selben Zeit begann sie das Studium der Stadt- und Regionalplanung an der TU Berlin, welches sie als Dipl.-Ing. abschloss. In Berlin bereitete sie bis 2004 im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Fußgängerüberwege zur Anordnung vor und betreute auch die Wanderausstellung des FUSS e.V. „Auf dem Weg… Berlin, unterwegs zu einer fußgängerfreundlichen Stadt?“ Sie ist froh, in ihrem Alltagsleben kein Auto zu brauchen, was an ihrem jetzigen Wohnort Darmstadt oft für Verwunderung sorgt.

Sylke Petry ist verheiratet und hat vier zwischen 1992 und 2004 geborene Kinder.

 

 

Angelika Schlansky, Bremen

„Mensch und Stadt“ war schon immer mein Thema, zumal ich von Kindesbeinen an die Zunahme der Automobilität erlebt habe, die meine eigene Bewegungsfreiheit als neugieriges Kind bei Dorf- und Stadterkundungen zu Fuß und mit dem Fahrrad stark eingeschränkt hat. Die Angst davor, von einem Auto überfahren zu werden, war der Wegbegleiter meiner Kindheit, bis ich mir klargemacht habe, dass in jedem Auto ein Mensch sitzt, der mich sehen kann. Dieser Tatsache ist auch das Überleben meiner beiden Söhne zu verdanken, die hochriskant Fahrrad gefahren sind, wie das in Bremen so üblich ist.

Ich habe an der TU Berlin Stadtplanung am Fachbereich „Planungs- und Gesellschaftswissenschaften“ studiert, wobei mir die Kombination von Stadtplanung und Soziologie/Psychologie zugesagt hat. Meine Berufserfahrungen habe ich zunächst in einem Freiraumplanungsbüro und einem Stadtplanungsbüro in Bremen gesammelt. Seit 1995 bin ich selbständige Stadtplanerin und befasse mich als solche mit der Konzeptionierung von Fußwegeachsen, Fußgängerleitsystemen, Wanderwegen und Wegen der Älteren in der Stadt.

Im Stadtverkehr ist gegenseitige Rücksichtnahme und Vorsicht oft sicherer als das starre Beharren auf Verkehrsregeln, weswegen mir Zebrastreifen, shared space und Begegnungszonen sehr zusagen, da sie ein entsprechendes soziales Verhalten fördern.

Fußverkehr braucht eine Lobby, die sich nicht nur aus begeisterten Fußgängern rekrutieren kann, sondern auch aus Fachleuten und Menschen, die der Meinung sind, dass es eine Art Grundrecht sein sollte, auf angenehmen Wegen unbehindert und sicher durch die Stadt gehen und sie erleben zu können, unabhängig von ihrer Lieblingsmobilität.

Als Lobbyistin für den Fußverkehr halte ich Vorträge, führe Seminare durch und melde mich auch sonst zu Wort. Ich bin Regionalsprecherin des FUSS e.V. für Bremen und Niedersachsen.

Seit 2011 bin ich außerdem Mitglied des Beirates Östliche Vorstadt für DIE GRÜNEN.

In Bremen bin ich viel mit meinem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs. Für längere Strecken benutze ich (Straßen-) Bahn und Bus. Wenn ich wirklich ein Auto brauche, leihe ich es mir bei cambio – CarSharing.

 

 

Sonja Tesch, Hamburg

Sonja Tesch wurde 1942 geboren und stammt aus einer zu Fuß gehenden und wandernden Familie, in der es kein Auto gab. Sie hat auch nie ein Auto besessen und keinen Führerschein gemacht.

Seit den 70er Jahren war sie in verschiedenen Verkehrsinitiativen aktiv – zunächst in Frankfurt/Main und nach ihrem Ortswechsel in Hamburg. Dort hat sie mit anderen den 10. BiVKo organisiert.

Seitdem ist sie auch im FUSS-Vorstand aktiv und Landessprecherin in Hamburg, wo es inzwischen eine kleine FUSS-Gruppe gibt.

Beruflich hatte sie nichts mit diesen Themen zu tun, sondern arbeitete bei der Deutschen Bundespost im Fernmeldebereich.

Außer Verkehrsthemen gab und gibt es immer viele andere, in denen sie sich engagiert: Gewerkschaft, Anti-AKW, internationale Solidarität, Stadtentwicklung. Aktuell ist sie in der Hafengruppe Hamburg und macht alternative Hafenrundfahrten zum Handel mit der 3.Welt.

 

Arndt Schwab, Koblenz

Arndt Schwab ist Dipl.-Ing. für Raum- und Umweltplanung. Er studierte daneben alle verkehrsplanungsbezogenen Angebote im Fach Bauingenieurwesen bei Prof. Topp an der Technischen Universität Kaiserslautern. Nach fünf Berufsjahren in einem städtebaulich-ökologische ausgerichteten Verkehrsplanungsbüro in Dresden wechselte er in ein kommunales Stadtplanungsamt, wo er inzwischen das Sachgebiet Verkehrsplanung leitet. Er lebt mit Frau und Sohn an Rhein und Mosel und interessiert sich u.a. für Kunst samt Fotografie und Film.

 

 

Daniel Wanzek, Weimar

 

 

 

 

 

Ekkehard Westphal, Leipzig

Ekkehard Westphal wurde 1968 in Hildburghausen in Thüringen geboren. Er studierte von 1990 bis 1995 an der Technischen Universität Dresden Verkehrsingenieurwesen mit der Vertiefung Öffentlicher Personennahverkehr. Nach dem Studium arbeitete er zunächst als Verkehrsplaner in verschiedenen Ingenieurbüros in Dresden und Berlin. Zu seinen Projekten zählten Radwegeplanung (u. a. die Planung von Teilabschnitten des Elberadweges), die Erstellung von Nahverkehrsplänen für verschiedene ostdeutsche Kommunen und Landkreise sowie Verkehrserhebungen. 1999 kam er zu den Leipziger Verkehrsbetrieben (LVB), wo er heute als Teamleiter für Angebotsplanung und Infrastrukturentwicklung zuständig ist.

Bereits während seines Studiums engagierte sich Ekkehard Westphal in mehreren verkehrsökologischen Vereinen, unter anderem in der Grünen Liga Sachsen. Seit 1993 ist er Mitglied des FUSS e.V. und gründete die Dresdner Ortsgruppe des Vereins, die mehrere Jahre lang die verkehrspolitische Entwicklung in der sächsischen Landeshauptstadt kritisch begleitete und mit der Stadtverwaltung bei der Verbesserung der Bedingungen für den Fußverkehr zusammenarbeitete. Seit 1997 gehört Ekkehard Westphal dem erweiterten Bundesvorstand des FUSS e.V. an. Seit 1999 ist er als Schriftführer Mitglied des geschäftsführenden Bundesvorstandes. Seit 2007 ist er ehrenamtlicher Ansprechpartner für den Verlag Pharus-Plan bei der Herausgabe und Aktualisierung des Leipziger Fußgängerstadtplans und seit 2011 Mitglied der Leipziger Ortsgruppe von FUSS e.V..

Ekkehard Westphal ist verheiratet und hat drei zwischen 1999 und 2005 geborene Kinder. Er lebt mit seiner Familie in Leipzig. In seiner Freizeit joggt er gern durch den Leipziger Auwald oder spielt Klavier."

 

Danksagung bei den Mitgliedern des erweiterten FUSS e.V. Bundesvorstandes bis 2010

Der FUSS e.V. nahm sein 25jähriges Jubiläum im Jahre 2010 zum Anlass, um sich bei den bis dahin immerhin 45 ehemaligen oder noch aktiven Mitgliedern des erweiterten Bundesvorstandes zu bedanken. Diese Vorstandsarbeit ist der strukturelle und inhaltliche Kern der Verbandsarbeit.

Unser Dank geht an:

Manfred Bernard (Offenbach, seit 1985), Helmut Schad (Obernau, seit 1991), Peter Struben (Schmidtheim, 1991-2012), Bernd Herzog-Schlagk (Berlin, seit 1991), Angelika Schlansky (Bremen, 1993-2009 und wieder ab 2010), Klaus Schlabbach (Hamburg, 1985-1999), Rita Mensching (Eichwalde, 1989-2003), Andreas Schmitz (Kassel, 1989-2001), Detlev Gündel (Hannover, 1993-2005), Arndt Schwab (Koblenz, seit 1999), Ekkehard Westphal (Leipzig, seit 1999), Sonja Tesch (Hamburg, seit 1999), Georg Giersch (Halle, 1999-2009), Arne Blase (Bonn, seit 2001), Uwe Albrecht (war nicht zu ermitteln, 1991-1999), Dirk Bräuer (Dresden, 1993-2001), Karl-Heinz Ludewig (Berlin, seit 2003), Roland Hasenstab (Kassel, seit 2003), Norbert Paul (Dortmund, 2003-2013), Ruth Bäumler (Zürich, seit 2005), Volker Kipke (Berlin, 1985-1991), Brigitte Nake-Mann und Reinhard Nake (Berlin, seit 2005), Paul Bickelbacher (München, seit 2005), Dirk Bösel (Reinhardshagen, 2005-2012), Nikolai Luber (Bonn, seit 2005), Jürgen Brunsing (Dortmund, 1991-1996), Edeltraud und Wolfgang Koch (Coburg, 2001-2005), Jessica Feddern (Braunschweig, 2005-2009), Hanna Schlagk (Potsdam, 2003-2007), Thomas Schlüter (verstorben, 1989-1993), Frank Biermann (Berlin, seit 2007), Stefan Lieb (Berlin, seit 2007), Klaus Polzin (Berlin, 1996-1999), Bernd E. Jürgens-Samm (Bielefeld, seit 2009), Sylke Petry (Darmstadt, seit 2009), Martin Beck (Kiel, 1999-2001), Wolfgang Bohle (Hannover, 2005-2007), Olaf Holthaus (Dresden, 1989-1991), Walter Merle (verstorben, 1989-1991), Tobias Schmauder (Tübingen, 1999-2001), Carsten Thies (Braunschweig, 1999-2001), Stefanie Grüneberg (Hannover, seit 2012) und Daniel Wanzek (Weimar, seit 2012)

We demand:

  • Pedestrians must be given priority over other modes of transport, in particular private cars

After decades of car-oriented transportation planning and policy, there is a backlog demand for pedestrian-friendly measures

  • The speed of motorized traffic in urban areas must be drastically reduced by means of legal and physical measures.

Seven out of ten pedestrian victims of fatal collisions with motor vehicles could still be alive today if the motor vehicle speed had been reduced by 15 km/h. For improved road safety – not just for pedestrians – the speed limit in urban areas should not exceed 30 km/h.

  • The network of pedestrian facilities in urban areas must be developed to allow pedestri-ans to reach their full transportational and social potential.

Traffic lanes and parking spaces are usually overdimensioned. In many cases there are more traffic lanes than needed to accomodate current motor traffic volumes. This is a waste of space.

  • Paved pedestrian facilities must be exclusively dedicated for the use by pedestrians. No other mode of transport should be allowed there.

Legal and illegal parking, and the associated vehicular movements, must be banned from pedestrian facilities, and compliance must be aggressively enforced by means of frequent in-spection and drastic fines. The traffic sign indicating “parking on sidewalk” must be abol-ished.

  • Cyclists must be banned from pedestrian facilities.

Cycling facilities must be part of the road surface, not of pedestrian facilities. This is not only required to reduce the risk to pedestrians, but also to reduce conflicts between pedestrians and cyclists..

  • Support for intermodal transport by walking + cycling + bus + rail.

A substantial part of current motor vehicle traffic – particularly in urban areas – can be trans-ferred to walking, cycling, or public transport.

  • Road furnishings, such as traffic signs intended for motor vehicle traffic, must be re-moved from pedestrian facilities.

Parking meters, traffic lights, signposts, etc. should be placed in the space dedicated to the type of traffic participants for which they are intended.

  • Pedestrian facilities should not be used as dumping ground for waste or snow re-moval.
  • Urban pedestrian facilities must be interconnected to form complete networks.

Currently, an adequate transport network only exists for motor vehicle traffic. The network of pedestrian facilities to be developed must be designed to meet the needs of pedestrians and meet the highest safety standards.

  • Sufficient facilities for pedestrians to cross roads must be provided in residential and commercial areas.

Pedestrian traffic patterns should not be channeled into a small number of road crossings. This only concentrates accidents without preventing them. Fences, walls, and other obstructive measures must be removed. Bridges and subways for pedestrians cannot provide solutions to this problem. But safe crossing can be achieved nearly anywhere with a reduction of the maxi-mum speed to 30 km/h.

  • Designated pedestrian crossings must be accompanied by physical measures.

Safety zones before and after pedestrians crossings must be kept free from parked cars. To improve the sight lines for pedestrians, pedestrian facilities should project approximately 75 cm (30 in.) into the outside traffic lane.

  • Traffic light signals must accommodate the needs of pedestrians.

Currently, traffic lights only serve to accellerate motor vehicle traffic.

  • Designated pedestrian crossings must become safer.

The design of designated pedestrian crossings should signal the need for attention by motor-ists and force them to reduce their speed.

  • Public transport must be extended in urban and rural areas.

Public transport must become more attractive in order for motor vehicle traffic to be reduced, while simultaneously increasing the demand for public transport.

  • For the creation of equal conditions for all, walking distances to car parking facilities should be at least as long as to the nearest public transport stop.

Conditions for „car-free“ living must be improved in every area of society.

Fußgängerschutzverein FUSS e.V. is based on the initiative and the activities of its members. As a pressure group, it gives advice and provides solutions for the improvement of conditions for pedestrians. However, the situation for pedestrians can only be improved if as many people as possible become active.

 

FUSS e.V.

Fachverband Fußverkehr Deutschland
www.fuss-ev.de
Exerzierstr. 20, 13357 Berlin
Tel. 030-492 74 73
Fax 030 - 492 79 72
eMail: info@fuss - ev.de

FUSS e.V. is the national member for Germany of the
IFP International Federation of Pedestrians
www.pedestrians-int.org
FIP Fédération Internationale des Piétons
Internationale Förderation der Fußgängerverbände
S. Olof Gunnarsson, Präsident
Secretary of IFP: Christian M. Thomas
Klosbachstraße 48, CH - 8032 Zürich
Tel. 0041 / 43 488 40 - 34, Fax - 39
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www.pedestrians-int.org

FUSS e.V. is a founding member of the
FEPA Federation of European Pedestrians Associations
www.pedestrians-europe.org
Acting Secretary: Trence Bendixson,
39 Elm Park Gardens, London SW10 9QF, United Kingdom
Tel. 44(0) 20 7352 38 85, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

FUSS e.V. is also a founding member of the
D+A+CH
Fussverkehr Schweiz www.fussverkehr.ch + www.walk-space.at Der Österreichische Verein für FußgängerInnen + FUSS e.V. Fachverband Fußverkehr Deutschland
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Fédération Internationale des Piétons
Internationale Förderation der Fußgängerverbände

Die International Federation of Pedestrians (IFP) wurde 1963 als Dachorganisation für nationale Fußgängervertretungen gegründet. Ihre Ziele sind, das Gehen als grundlegendes Menschenrecht und grundlegende Aktivität zu fördern, Sicherheit und annehmbare Bewegungsmöglichkeiten für Fußgänger zu schützen und ihr Recht auf uneingeschränkte Zugangsmöglichkeiten und Mobilität zu verteidigen. Die IFP setzt diese Ziele in Politik um durch Bemühungen um Unfallverhütung und Minderung der Verletzungsfolgen von Unfällen; Bemühungen um den Schutz von Kindern, Frauen und alten Menschen als den besonders verletzlichen Gesellschaftsgruppen; Planung und Gestaltung von Wohngebieten so dass sie dem Fußgänger angepasst sind, geschützt vor Bedrohungen durch Straßenverkehr und Kriminalität und mit guter Umfeldqualität; und durch das Angebot eines leistungsfähigen und bezahlbaren öffentlichen Personenverkehrs.

Auf dem Weg zu diesen Zielen und zu einer weitreichenden Umsetzung dieser Politik vertritt die IFP die Interessen der Fußgänger auf internationaler Ebene. Sie arbeitet mit supranationalen Regierungsinstitutionen wie der Unesco, der Unicef, der WHO und der Europäischen Gemeinschaft zusammen, sie kooperiert mit einem weiten Spektrum nichtstaatlicher Organisationen. Ein längerfristiges Engagement war die Interessenvertretung für nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer in den Verkehrstechnischen Ausschüssen der Wirtschaftskommission für Europa (ECE), deren Aufgabe die ständige Aktualisierung der Internationalen Konvention für den Straßenverkehr ist (Wien, 1968).1990 begann die IFP, schwerwiegende Fußgängerunfälle in der ganzen Welt zusammenzustellen und Detailinformationen zu sammeln mit dem Ziel, die erforderlichen Veränderungen herbeizuführen (Straßengestaltung, Verkehrslenkung, Steuerung des Verkehrsaufkommens und Rettungsdienste).

Die IFP hat Zahlreiche internationale Zusammenkünfte organisiert, die verschiedene Aspekte der Verbesserung der Situation der Fußgänger behandelten, wie die Konferenzen in Den Haag (1972 und 1979), London (1975), Amsterdam (1975), Geib, Norwegen (1976), Paris (1978), Göteborg (1981) und Perpignan, Frankreich (1983). Die IFP gibt sporadisch verkehrstechnische Informationen unter dem Titel „The Voice of the Pedestrian" heraus. Im Jahr 2000 wurde die erste Konferenz Walk21 in London veranstaltet, die seitdem jährlich an einem anderen Ort stattfindet (siehe www.walk21.com). Hier finden Sie die deutsche Übersetzung der Proklamation „Internationale Charta für das Gehen“, die Sie bei der IFP www.pedestrians-int.org unterzeichnen können.

Organisationen und Einzelpersonen, die die Ziele der IFP teilen und ihre Arbeit unterstützen wollen, sind eingeladen, assoziierte Mitglieder zu werden; die stimmberechtigte Mitgliedschaft ist nationalen Organisationen vorbehalten, die Fußgänger in ihren Ländern repräsentieren.

IFP International Federation of Pedestrians

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S. Olof Gunnarsson, Präsident
Christian M. Thomas, Secretary of IFP
Klosbachstraße 48, CH - 8032 Zürich
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Ohne Fußgänger wären unsere Städte und Dörfer unwirtlich und inhuman. In den letzten Jahrzehnten haben wir zugelassen, dass unsere Umgebung immer mehr von Autos beherrscht wird. Zu Fuß gehen ist dadurch unattraktiv, schwierig und gefährlich geworden.

Von den rund 200 Millionen Europäern unternehmen fast alle täglich mindestens einen Weg zu Fuß. Ihnen müssen wir die Freiheit zurückgeben, sich wieder in einer grünen, sicheren und auf den Menschen bezogenen Umwelt zu bewegen.

Die Föderation der Europäischen Fußgänger-Organisationen ist ein Zusammenschluss der nationalen Verbände der Fußgänger.

Ziele:

Erhöhung der Lebensqualität in den Städten und Dörfern und Verbesserung der Umgebung von Fußwegen.

Schaffung von mehr Möglichkeiten, um zu Fuß zu gehen, und von Fußwegenetzen, die an den öffentlichen Verkehr angeschlossen sind.

Verbesserung der Sicherheit für Fußgänger.

Stärkung des öffentlichen Bewusstseins für die Bedürfnisse der Fußgänger.

Verwirklichung der Europäischen Charta der Rechte der Fußgänger. (Entschließung zum Schutz der Fußgänger und zur Europäischen Charta der Fußgänger)

Aktivitäten der Föderation

  • Ausführung von Projekten, die der Förderung der Fußgänger-Interessen in Europa dienen.
  • Ideen- und Informationsaustausch zwischen den nationalen Fußgänger-Organisationen.
  • Unterstützung von Initiativen zum Aufbau von Fußgänger-Organisationen in europäischen Ländern, in denen noch keine solchen bestehen.

FEPA Federation of European Pedestrians Associations

www.pedestrians-europe.org

Terence Bendixson, Acting Secretary
39 Elm Park Gardens, London SW10 9QF, United Kingdom
Tel. 44(0) 20 7352 38 85, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Tom d´Hollander (Belgium/Flanders), Acting Chairman
Willem de Jong (The Netherlands), Honorary Treasurer