Wir stellen Ihnen hier unsere Projekte vor, von denen wir einige zusammen mit unserer Partnerorganisation UMKEHR e.V. - Informations- und Beratungsbüro für Verkehr und Umwelt durchführen. Wir hoffen, Sie finden darunter eines, bei dem Sie mitwirken können und möchten. Wir freuen uns über Ideen, Hinweise, materielle oder finanzielle Unterstützungen und Mitarbeit.
Besonders möchten wir Sie auf unsere aktuellen Projekte aufmerksam machen. Eine kurze Projektvorstellung als Flyer stellen wir Ihnen hier als als PDF-Datei zur Verfügung.
Das seit Anfang 2007 gültige"Gesetz zur weiteren Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements" hat die Möglichkeiten zur Steuerabsetzung von Spenden an gemeinnützige Vereine wie den FUSS e.V. erheblich ausgeweitet. Spenden können seitdem bis zu einem Anteil von 20% des "Gesamtbetrags der Einkünfte" (entspricht bei Arbeitnehmern ohne andere Einkünfte dem Bruttoverdienst minus der Werbungskosten) von der Steuer abgesetzt werdenn (früher nur 5%). Das heißt: Sie können (uns) viermal so viel spenden wie früher!
Vielleicht kennen Sie die Situation: Im Dunkeln stolpern Sie in ein Schlagloch auf dem Gehweg oder in eine ungesicherte Baugrube, weil Sie zwischen Kundenstopper und legal geparkten Falschparkern nicht hindurch kommen. Zwar kommt es in der Regel nicht so schlimm auf einmal wie hier beschrieben, aber nach dem Ärger kommen die Fragen: Wem kann ich das wie melden? Wie kann diese unnötige Gefahrenstelle beseitigt werden?
Wir wollen Kommunen ermutigen, Hinweise von Bürger/innen positiv anzunehmen und zu verarbeiten. Das „Reklamations-Management“ muss dafür auf den Prüfstand. Dafür werden wir Verwaltungen ermitteln, die wir als Vorbild anderen Kommunen präsentieren können. Und wir wollen Sie und die anderen Fußgänger/ innen zur Gehweg-Diagnose befähigen, indem wir Ihnen Hilfsmittel und Tipps an die Hand geben, mit deren Hilfe Sie den Verwaltungen mit fachgerechten Therapievorschlägen Beine machen können. Dazu sollen Hintergrundwissen, auch zu verwandten Themen wie Beleuchtung, sowie Vorlagen für Sie auf www.gehwege-frei.de eingestellt und Pressearbeit zu dem Thema durchgeführt werden.
Weitere Informationen finden Sie unter www.fuss-ev.de > Themen > Gehwege und Gehwegnetze, sowie unter www.geh-recht.de > Fußverkehrsanlagen > Gehwege, Gehwegbreiten, Grundstückszufahrten.
Während das Shoppen in Einkaufszentren sicher wirkt und für Viele attraktiv ist, muss die Laufkundschaft bei Einkäufen des Alltagsbedarfs oft rennen oder sich hindurchzwängen, sie kann dagegen höchst selten gehen oder gar flanieren. Einkaufen macht Vielen nur mit dem Auto Freude. Woran liegt das? Sicherlich auch an veralteten Voraussetzungen der kommunalen Stadt- und Verkehrsplaner sowie falschen Vorstellungen fehlendem Wissen der Händler und Gewerbetreibenden.
Im Rahmen der Fußverkehrsstrategie Berlin werden wir in Kürze Erfahrungen sammeln, wie man das Einkaufen zu Fuß (wieder) attraktiv machen kann. Wir wollen einen Leitfaden für Kommunalverwaltungen entwickeln und diesen an diverse Behörden versenden. Handelskammern und Arbeitsgemeinschaften von Händlern in Einkaufsstraßen werden wir Anregungen zukommen lassen, was sie auch auf ihrer Ebene bzw. sogar als einzelner Händler unternehmen können, um aus der scheinbar geringen Lauf- eine größere Stammkundschaft werden zu lassen. Zum Abschluss des Projekts sammeln wir die besten Ideen und Umsetzungen als „best practice“ für unsere Website.
Die Reduzierung der Geschwindigkeiten ist bei allen Umwelt-, Verkehrssicherheits- und Gesundheitsaspekten ein wesentlicher Hebel für eine nachhaltige Mobilität. Dabei gilt „Tempo 30“ als Botschaft für einen menschengerechteren Verkehr in den Städten und ist trotz seiner nachgewiesenen Vorteile in der verkehrspolitischen Diskussion nach wie vor höchst umstritten. Seitdem UMKEHR e.V. 1983 eine bundesweite Tempo 30-Kampagne startete - im gleichen Jahr war übrigens Europas erste Tempo 30-„Zone“ in Buxtehude als Pilotprojekt eingerichtet worden, gibt es Erfolgsmeldungen. Einige Städte haben bis zu 70 % ihres Straßennetzes für maximal Tempo 30 km/h zumindest ausgeschildert. Nicht umgesetzt wurde dagegen eine zentrale Forderung der vor knapp 30 Jahren gestarteten Aktivitäten: die Einbeziehung gerade auch von Hauptverkehrsstraßen. Dazu existieren nur vereinzelte Versuche, z.B. zur Einhaltung der Lärmschutzwerte. Dies, obwohl nach wie vor in allen Kommunen die Hauptverkehrsstraßen als Unfallorte an der absoluten Spitze stehen, und auch die Umweltzonen längst nicht so wirksam die Luft verbessern, wie sie sollten.
2011 ist wieder Bewegung in die Tempo 30 – Diskussion gekommen. Verkehrssicherheitsberichte der Kommunen zeigen, dass die Unfälle mit Personenschäden nicht in dem erwünschten Maße reduziert werden konnten, trotz der Arbeit von Unfallkommissionen und trotz Sicherheits-Audits. Der zentrale Fortschritt wäre die Ausdehnung des Tempolimits auf alle „Wohngebiete“. Folgerichtig hat das Europäische Parlament mit großer Mehrheit einen Initiativ-Bericht verabschiedet, in dem es zum ersten Mal seit seinem Bestehen ein reguläres Tempolimit von 30 km/h in den Städten fordert. Der Wissenschaftliche Beirat des Bundesverkehrsministers (BMVBS) forderte in einer Stellungnahme ebenfalls, „Tempo 30 als innerstädtische Regelgeschwindigkeit anzustreben und gemeinsam mit den Ländern, Städten und Gemeinden umzusetzen.“ Eine „öffentliche Anhörung“ zum „Verkehrssicherheitsprogramm 2011“ der Bundesregierung fand aber erst statt (9. November 2011), als die Hochglanzbroschüre bereits gedruckt war. Einen Tag später stellte Minister Raumsauer das Konzept vor: Ein Wort zur zulässigen Höchstgeschwindigkeit sucht darin man vergeblich; das „Aktionsfeld Infrastruktur“ bezieht sich – mit Ausnahme des Radverkehrs - nur auf Straßen außerorts, und im Aktionsfeld „Mensch“ tauchen die Fußgänger als Spezies nicht auf.
Eine Unterstützung der Bundesregierung bei der Lösung der Unfallursache Nr. 1 - „unangepasste Geschwindigkeit“ - ist also vorerst nicht zu erwarten. Deshalb hat der FUSS e.V. über viele Monate hinweg intensiv daran mitgewirkt, die im September 2012 bei der EU-Kommission eingereichte „Europäische Bürgerinitiative EBI“ auf den Weg zu bringen. Unabhängig von dieser Kampagne will der FUSS e.V. auch weiterhin sein Know-how als Fachverband einbringen, die bereits eingerichtete Website www.30kmh.de auszubauen. Vorgesehen ist, die Informationen für Befürworter und Skeptiker zielgruppengenauer und fachlich breiter zusammenzutragen. Dabei sind wir auch auf Ihre Hilfestellungen und Mitarbeit angewiesen. Die Geschwindigkeits-Diskussion ist ja nicht nur eine Fragestellung im Rahmen der Verkehrssicherheitsarbeit, sondern betrifft oder tangiert zahlreiche Lebensbereiche, Umwelt-, Stadtplanungsthemen etc. Hier ist auf vielen Ebenen Überzeugungsarbeit zu leisten!
Sogenannte „Wandertage“ werden immer mehr genutzt fürs "Kinositzen", gemeinsames Kochen und ähnlichen Aktivitäten, die zwar die Gemeinschaft ebenso fördern können wie das gemeinsam zu Fuß Gehen, aber mit dem Ursprung, dem Titel und dem Anspruch - damit auch die Gesundheit und Bewegung zu fördern - fast gar nichts mehr zu tun haben. Längst in Vergessenheit geraten sind die Vorstellungen der „alten Griechen“, dass der Mensch nur beim Gehen im Freien richtig lernen und diskutieren kann.
FUSS e.V. fragt sich seit Jahren, wie man der durchaus willigen und interessierten aber möglicherweise auch entwöhnten Lehrer- und Erzieherschaft sachkundige Hilfestellungen geben kann. Der Verband hat immer wieder versucht, dieses Thema zur Sprache zu bringen und in Projektkonzepte einzubinden, z.B. als eines der Module zur Weiterentwicklung des Gemeinschafts-Konzeptes der Grünen Hauptwege in Berlin ®. An dieser Stelle sind wir nun bei unseren Kooperationspartner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt und BUND Berlin auf großes Interesse gestoßen und wir konnten gleichzeitig eine sachkundige Mitarbeiterin für die Projektleitung gewinnen. Geplant ist, in den kommenden Monaten ein stadtweites Konzept für das Schulwandern mit zahlreichen Unterthemen (Natur, Stadtplanung, Stadtgeschichte, Gesundheit, etc.) modellhaft erst einmal für Berlin zu entwickeln sowie darüber hinaus einen bundesweiten Internet-Service (in Vorbereitung: www.wandertag-zu-fuss.de) zu diesem Thema einrichten.
Dies wäre als ein Modellprojekt eine von uns seit Jahren gewünschte Weiterentwicklung des bundesweiten Gemeinschaftsprojektes www.ZuFusszurSchule.de und unseres Internet-Service www.schulwegplaene.de mit dem Ziel, auch mehr Bewegung in die Schulen zu bringen. Eine gute Ergänzung wäre der Wandertag zu Fuß im Hinblick auf die möglichst frühzeitige Einübung einer flexiblen Verkehrsmittelwahl, also einer Grundvoraussetzung für den Erhalt der Mobilität bis ins hohe Alter.
Mit dem Entwurf des neuen Bußgeldkatalogs im Herbst 2012 zeigte Minister Ramsauer, was er von der Freihaltung von Gehwegen für Fußgänger hält: Nichts. Die Bußgelder für Gehwegparken bleiben unverändert niedrig! Angesichts der "Preisentwicklung" in den letzten 30 Jahren bedeutet das eine Einladung für rücksichtslose Pkw-Fahrer Fußgänger zu behindern und gefährden. Die Kommunen scheinen über gefüllte Haushaltssäckel zu verfügen. Es besteht kein Interesse, diejenigen zur Kasse zu bitten, die die Gehwege beschädigen, indem sie dort parken.
Um den Bitten vieler genervter Bürger/innen zu entsprechen, wollen wir empörten Bürger/innen ein kleines Aktionspaket an die Hand geben: Rechtliche Aufklärung, Musterbriefe für Beschwerden bei Ordnungsämtern und Aktionsbeispiele. Und selbstverständlich wollen wir das Ganze mit Medienarbeit begleiten. Die im Jahre 2012 auch mit Ihrer inhaltlichen oder finanziellen Unterstützung entwickelten Aktionsmaterialien sind auf der Website www.gehwege-frei.de eingestellt. Die Website soll jedoch noch weiter entwickelt werden und mehr Infos und Service bieten.
Auch die Kommunen haben wir nicht vergessen. Wir wollen uns mit Informationen direkt an sie wenden und dort politische Initiativen gegen das Gehwegparken unterstützen.
Sie können uns bei diesem Vorhaben unterstützen:
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website www.gehwege-frei.de, die durch Ihre Spenden erarbeitet werden konnte.